Auf Seiten der Lehrer kommt das Handyverbot, das seit 1. Mai in Schulen bis zur achten Schulstufe gilt, gut an. 89 Prozent halten es in einer aktuellen Befragung für sinnvoll, 92 Prozent sind für eine Beibehaltung des Verbots. Dass die Durchsetzung des Handyverbots die Lehrer aber immer noch vor Probleme stellt, liegt an der uneinheitlichen Umsetzung an verschiedenen Schulen. Die PH Kärnten hat sich dieses Dilemmas angenommen und einen Leitfaden für Medienbildung im Zeitalter der Digitalisierung herausgegeben.

„Uns war bei der Entwicklung der Broschüre wichtig, dass nur ein gezielter, geleiteter Einsatz von Smartphones im Unterricht zielführend ist. Das Handyverbot schafft Raum für Alternativen und Zeit, Medienkompetenz langfristig aufzubauen.“, sagt Birgit Albaner. Sie forscht im Arbeitsbereich Informatik und digitale Bildung der PH und hat sich gemeinsam mit ihrer Kollegin Corinna Mößlacher gezielt dem Mediennutzungsverhalten von Kindern und Jugendlichen gewidmet. Auf Basis der aktuellen Studienlage entstand eine 12-seitige Broschüre, die Lehrkräften Tipps und Planungsideen für die Unterrichtspraxis mit digitalen Technologien näher bringt.

Zwar richtet sich die Broschüre in erster Linie an Lehrerinnen und Lehrer, Albaner will aber auch die Eltern in die Pflicht nehmen: „Ein Großteil der Handynutzung geschieht außerhalb der Schule. Eltern sollten ein Vorbild sein für den maßvollen Umgang mit der Technologie und vermehrt Aktivitäten in der freien Natur mit ihren Kindern planen.“ Denn die Schattenseiten der übermäßigen Nutzung seien inzwischen von der Forschung zweifelsfrei festgestellt: Kinder und Jugendliche, die zu viel Zeit mit dem Handy verbringen, leiden unter Schlafmangel, Aufmerksamkeitsstörungen und eingeschränkter sozialer Entwicklung, so die Medienpädagogin.

Für Lehrkräfte werden in der Broschüre sowohl Fortbildungsangebote als auch Anregungen für den Unterricht geboten. Schulleiterinnen und Schulleiter finden darin Vorschläge und Ideen für Regelungen – etwa für die Hausordnung und zur Integration des Handyverbots in die Schulgemeinschaft.

Diese Seite erscheint in Kooperation mit der Kärntner Hochschulkonferenz. Die redaktionelle Verantwortung liegt ausschließlich bei der „Kleinen Zeitung“.

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