Was für ein Jahr 2025. Nicht nur österreichweit ist so einiges passiert, auch im Lavanttal gab es viele Geschichten, die uns bewegten — schöne und manchmal auch weniger schöne. Wie jedes Jahr blicken auch wir auf das vergangene Jahr zurück und heben, wenn auch nur einige, dieser Geschichten hervor.
Ein Thema, neben der Koralmbahn, die am 14. Dezember eröffnet wurde, hat die Lavanttalerinnen und Lavanttaler besonders bewegt: Windräder. Am 12. Jänner wurde im Bezirk Wolfsberg gewählt. Die Gegner von Windkraftanlagen setzten sich bei der Volksbefragung knapp durch. Acht von neun Gemeinden stimmten mit zwischen 50,18 und 67,76 Prozent für ein Verbot der Windkraft.
Nichts desto trotz sollen im Lavanttal sieben Windparks entstehen. Jeweils einer wurde auf der Steinberger Alpe und auf der Soboth in Betrieb genommen. In aller Munde ist nach wie vor der Windpark Bärofen, der im Mai seinen Baustart hatte und zwischen Für- und Widersprecher für Konfrontation sorgt.
Umstritten im März war auch der geplante Bau einer Bodenaushubdeponie in Lavamünd durch die Porr Bau GmbH, wobei sich der Verwaltungsgerichtshof dagegen entschied. „Wir haben hart dafür kämpfen müssen“, fasst Rene Riegler damals als Sprecher der „Bürgerinitiative gegen die Deponie Hart“ die Anstrengungen zusammen.
Im Mai deckte die Kleine Zeitung den Missbrauchsskandal auf, der durch einen Vorfall auf einem Trainingsplatz eines Fußballvereines im Lavanttal ins Rollen kam. Im November fiel das Urteil für den 22-jährigen Lavanttaler, der unter anderem wegen schwerem sexuellen Missbrauch von Jugendlichen vor Gericht stand. Er wurde zu einer unbedingten Freiheitsstrafe von neun Jahren verurteilt und war voll geständig. Das Urteil ist rechtskräftig. Anstelle einer Haft wird er seine Strafe in einem forensisch-therapeutischen Zentrum vollziehen.
Die Abwahl von Isabella Theuermann (FPÖ) als Stadträtin dominierte viele Wolfsberger Gemeinderatssitzungen. Bei der Gemeinderatssitzung am 25. Juni in Wolfsberg wurde die Stadträtin „überraschend“ abgewählt. Ihr Nachfolger, Michael Schüssler, legte einen kometenhaften Aufstieg hin. Er kam als Ersatzgemeinderat und war zweieinhalb Stunden und drei Angelobungen später Stadtrat. Mittlerweile hat die Gemeindeaufsicht des Landes und nun auch die Volksanwaltschaft bescheinigt, dass ihre Abwahl Ende Juni aufgrund der verstrichenen Einspruchsfrist gültig ist, aber gesetzeswidrig war. Nach wie vor verliert Theuermann kein böses Wort über ihre Fraktionskollegen und sieht die SPÖ in der Verantwortung.
In der Wolfsberger Stadtgemeinde ereignete sich in diesem Jahr ein besonders erschütterndes Ereignis: Nach einem langen, schweren Kampf gegen eine seltene Krankheit, verstarb der Wolfsberger Bürgermeister, Hannes Primus (SPÖ), am 7. Mai mit 48 Jahren. Aufgrund dessen wurde für den 13. September eine Bürgermeister-Nachwahl bestimmt, wobei Alexander Radl (SPÖ) sich mit 77 Prozent der Wählerstimmen gegen seine Mitstreiter durchsetzte. Radl wurde so vom Vize zum Bürgermeister.
Für weitere Diskussionen im Lavanttal sorgte auch das Asylheim in Lamm auf der Saualpe. Im Oktober lud die Stadtgemeinde St. Andrä zum Informationsabend – viele kamen, um die Schließung der Flüchtlingsunterkunft zu fordern, die auch politisch angestrebt wird. „Jedes Bundesland hat die Verpflichtung, Menschen zu betreuen und aufzunehmen, um ihnen in dieser Zeit des Asylverfahrens Hilfe zu geben“, erklärte Landesrätin Schaar an diesem Abend.
Diese Verpflichtung sei in Kärnten nur etwa zur Hälfte erfüllt, weswegen man bestehende Asylheime nicht einfach schließen könne. Besonders Vollversorgerquartiere mit Kost und Logis wie in Lamm seien „sehr rar gesät“. Lösungen gibt es bisher keine, man suche aber nach Alternativen, um eine Schließung der Lammer Asylwerberunterkunft, in der laut Betreiber zurzeit 45 Personen aus 18 Nationen – davon rund die Hälfte Frauen – untergebracht sind, kompensieren zu können.
Neben einigen negativen „Aufregern“ ereigneten sich im Lavanttal auch viele schöne Momente. Neue Gastwirtschaften wurden eröffnet, umgebaut oder fanden neue Pächter. So wurde das bekannte Gasthaus Schimpl in Preitenegg umgebaut, der Hanslwirt in St. Johann neu eröffnet, Günther Gritsch übernahm als Quereinsteiger das Nachtlokal Monte Lupo am Hohen Platz, die Fast-Food-Kette Noodleking eröffnete im Tenorio, Birgit und Alexander Staffenberger übernahmen das Restaurant „SeeZauber“ am St. Andräer See, einige neue Kebap-Läden fanden einen Platz im Bezirk und nach langer Suche wurden mit dem Tiroler Pärchen, Petra Füruter und Marco Schiestl, neue Pächter für das Koralpenschutzhaus gefunden.
Vor allem die Wiedereröffnung vom „Brauhaus“ — mit neuem Konzept — in der Herrengasse und die Eröffnung vom „Roots“ im Aldershoff sorgten für großen Anklang in Wolfsberg. In aller Munde war dann im November Chefkoch Ralph Kollnitzer, der sich, neben vielen anderen Köchen im Lavanttal, einige Hauben erkochte. Und das mit einem Senkrechtstart, denn er stieg in nur zwei Monaten von null auf drei Hauben. Diese erhielt er zwar schon im Restaurant des Reiterhof Stücklers, verlor die Hauben jedoch durch seinen Abschied im Juli.
Ein paar Gastronomen verabschiedeten sich auch in diesem Jahr, darunter Martha und Helmut Schliefnig vom Thürnerwirt, Graf‘s Gastronomy im Tenorio oder Harald Perkonig vom Wutscha. Viel berichtet wurde auch über die Versteigerung des Traditionsgasthauses Streckerwirt mit dem Wirte-Ehepaar Hilde und Hansi Reichel, das nach langem Hin und Her im Oktober in der FES Elektrotechnik GmbH um rund 8,5 Millionen Euro einen Abnehmer fand.
Laut gejubelt wurde im Wörthersee Stadion am 1. Mai, als der Bundesligist RZ Pellets WAC vor 20.500 Zuschauern ein Märchen wahr werden ließ. Der WAC wurde mit einem 1:0 gegen den TSV Hartberg Cup-Sieger 2025. „Sie haben uns ,Dorfclub‘ genannt, sie haben uns manchmal belächelt . . . und heute schreibt der Wolfsberger AC Geschichte“, schrieb der Bürgermeister damals auf Facebook. Auch wenn es nur knapp nicht zum Meistertitel reichte, war das gesamte Lavanttal stolz auf „seinen Verein“.
Auch einige Jubiläen erfreuten viele Lavanttaler. So feierte die Schlosserei Huber 130 Jahre, die Koralpe 60 Jahre Skibetrieb, die Fassbinderei Pauscha 150 Jahre, die Apotheke „Zum Heiligen Leonhard“ 110 Jahre, die Kapelle Preitenegg 140 Jahre, das Eitweger Amateurtheater 35 Jahre und MM-Matratzen 20 Jahre. Premiere feierten die Domspiele in St. Andrä.
Gefeiert wurden auch viele Hochzeiten, darunter Jugendlieben, Feuerwehrkameraden, Arbeitskollegen, ehemalige Freunde, wozu auch spektakuläre Heiratsanträge im Vorfeld erfolgten. Gräfin Marie Henckel von Donnersmarck und Graf Ludwig Matuschka schlossen in der Stiftskirche St. Paul den Bund der Ehe.
Das Jahr 2025 war auch im Lavanttal voller Höhen und Tiefen. Wir sind bereit für das Jahr 2026 und gespannt, welche Geschichten im neuen Jahr für besondere Momente sorgen werden.