Eine total verrückte Familie: Die beiden liebenswürdigen Schwestern Abby und Martha Brewster vergiften in schöner Regelmäßigkeit einsame, ältere Herren, die bei ihnen Unterkunft suchen, mit einem Glas Holunderwein und einer Prise Arsen. Das ist die Beschreibung des diesjährigen Theaterstücks des Eitweger Amateurtheaters, das heuer sein 35-jähriges Jubiläum feiert. „Im Jahr 1990 wurde der Verein mit einigen anderen Akteuren des ehemaligen Theaterensembles der Dorfgemeinschaft gegründet“, berichtet Hildegard Wiery, die seit 28 Jahren Obfrau des Vereins ist. Die Vorbereitungszeit für ein Theaterstück dauert ein halbes Jahr und rund zwei Monate vorher wird geprobt. 35 Mitglieder zählt der Verein. Heuer stehen 15 Mitglieder auf der Bühne.
Während in den Anfängen noch bäuerliche Schwänke auf dem Spielplan standen wurde schon bald ein Schwenk hin zu Boulevardkomödien vollzogen. „So wurden in den letzten Jahren zahlreiche Stücke aufgeführt, die nicht nur zu den Klassikern der Boulevardkomödie zählen sondern auch durch Film und Fernsehen bekannt wurden“, so die 73-jährige Lavanttalerin, die selbst 20 Jahre auf der Bühne stand und sich nun auf die Organisation konzentriert. In den Anfängen wurden die Theateraufführungen im Gasthaus Kunter gespielt. Seit rund 20 Jahren finden die Vorstellungen in der Volksschule St. Ulrich statt.
Auch abseits der Bühne unternehmen die Mitglieder einiges miteinander, auch gemeinsame Wanderungen. „Wir sind wie eine richtige Familie. Jeder ist herzlich willkommen, der dazu kommen will. Jeder ist für jeden da“, so Wiery.
Ein Höhepunkt in der Geschichte des Vereins. 2016 wurde in Eitweg das erste Kärntner Theaterfestival in Zusammenarbeit mit dem Theater Service Kärnten abgehalten, bei dem an zwei Tagen verschiedene Kärntner Bühnen Kostproben ihres Können gaben. 2017 wurde im K3 in St. Kanzian am Klopeiner See auch erstmals ein Gastspiel außerhalb von Eitweg durchgeführt.