Auch im fünften Bewerb der Saison zeigte Mikaela Shiffrin allen, wer derzeit die beste Slalomläuferin der Welt ist. Die US-Amerikanerin hexte sich auf dem Zauberberg von Zwischenrang vier noch zum Sieg und jubelte im fünften Slalom über den fünften Sieg. Auf dem Semmering musste die 30-Jährige dafür aber härter arbeiten als gewohnt, lag die Halbzeitführende Camille Rast am Ende nur 0,09 Sekunden hinter der erfolgreichsten Skifahrerin aller Zeiten.
Kritik von Shiffrin an der Piste
Nach ihrer Erfolgsfahrt sparte Shiffrin aber nicht mit Kritik an den Verhältnissen auf dem Zauberberg. Vor allem im ersten Durchgang präsentierte sich die Piste in einem herausfordernden Zustand, was 37 Ausfälle bewiesen. „Ich muss sagen, dass es heute nicht sicher war für die Läuferinnen ab der Startnummer 13, 14 oder 15. Für mich war alles gut, aber es war ein sehr harter Tag“, erklärte die US-Amerikanerin. Vor allem im ersten Lauf seien die Bedingungen nicht sicher gewesen, meinte sie. „Ich glaube, dass es zum Glück keine schweren Verletzungen gegeben hat, aber die Art und Weise, wie die Piste brach, war brutal. Natürlich soll es eine Show sein, aber dennoch sollte niemand Angst haben vor den großen Löchern am Start.“
Zu lange besichtigt?
Mit ihrem Auftritt sei sie aber grundsätzlich zufrieden gewesen. Dass ihr 106. Weltcup-Sieg einen Beigeschmack hat, liegt an der Besichtigung vor dem Finale. Offenbar überzog Shiffrin dabei die erlaubte Zeit um mehrere Minuten, was aber nicht mit einer Disqualifikation bestraft wurde. Die FIS segnete das Vorgehen demnach ab und sprach von einer Tatsachenentscheidung. Generell gab es aufgrund der aufbrechenden Piste und schwierigen Kurssetzung Aufregung und Durcheinander im Zielraum von Semmering.
Fix ist nur: Das Ergebnis bleibt bestehen und es wurde kein klares Vergehen festgestellt. Für ÖSV-Alpinchef Christian Mitter geht das auch in Ordnung. „Es ist ein bisschen schräg gelaufen, aber es ist jetzt nicht das große Thema für mich. Wir schauen auf uns. Sie war heute eindeutig besser als unsere Läuferinnen.“ Auch der Schweizer Cheftrainer Beat Tschuor meinte, dass die FIS das Vorgehen „schlüssig“ erklärt habe.