Alles Mögliche passiert jeden Tag. Man steht auf, trinkt Kaffee, geht zur Arbeit, bringt den Müll raus, stopft die staubig gewordene Kleidung in die Waschmaschine. Doch manchmal passiert etwas, das nicht alltäglich ist, weil jemand – mit dem Kopf voller Verse – beschließt The Doors zu sein – wie Jim Morrison am Venice Beach bei Santa Monica, USA.

Die eben erschienene Graphic Novel aus dem Wiener Bahoe-Verlag ist eine Hommage an The Doors: 18 Strips zeichnen das Leben einer Legende nach. Feinfühlig, melancholisch und sehr stimmig. Es ist eine Geschichte der Liebe, die mit einem "Schrei nach Liebe" beginnt. Der erste von Pierre Braillon illustrierte Comic-Strip erzählt auf sehr berührende Art und Weise vom kleinen Jim, der von seinen Eltern nicht gesehen wird: "When all else fails, we can whip the horses' eyes, and make them sleep, and cry ..." wird Morrison später in "The Soft Parade" singen. Der kleine Junge mit der Zerstörungswut, der gerne seine Geschwister drangsalierte, wollte einfach nur Zuneigung.

Dieses Gefühl begleitet ihn ein ganzes Leben. Morrison war von einem tiefen Gefühl für die Welt durchdrungen. Er hatte diese Verse im Kopf und musste sie rauslassen. Mit The Doors gelang ihm das: John Paul Densmore am Schlagzeug, Robert Alan Krieger an der Gitarre, Raymond Daniel Manzarek an den Keyboards und James Douglas Morrison als Sänger.

In einzelnen Geschichten werden wichtige Stationen der Bandgeschichte erzählt: auch die ihres Sounds. The Doors waren auf der Suche nach einem Bassisten, fanden jedoch keinen. Doch schlussendlich wurde es ein Fender-Rhodes-Piano, unterstützt von einer Vox-Orgel: "Es spielt sich wie ein Keyboard und klingt wie ein Bass!" Und so schufen sie einen unverwechselbaren Sound.

"The Doors": Das Comic. Bahoe Books, 75 Seiten, 25 Euro.
"The Doors": Das Comic. Bahoe Books, 75 Seiten, 25 Euro. © Bahoe Books