Restaurantbesuche, Ausflüge in die Bergwelt samt dem Genuss der heimischen Kulinarik, ein Imbiss im Schwimmbad und ein leckeres Eis an heißen Sommertagen – um die Osttiroler kulinarisch zu verwöhnen, setzen Gastronomen auf ihr Fachwissen. Neue Pächter und Spitzenköche prägten das kulinarische Jahr 2025.
Von den Bergen in die Eisdiele
Viktoria Maurer war stolze 18 Jahre lang Pächterin der Sillianer Hütte, bevor sie Anfang Mai die Gelateria Nono in Sillian eröffnete. Die 41-Jährige erlernte ihr neues Handwerk mithilfe von Kursen an der Gelato-University des Eismaschinenproduzenten Carpigiani in Graz erlernte. Schon bei der Eröffnung freute sie sich über zahlreiche Gäste und viele positive Rückmeldungen.
Die Umstellung vom aufregenden Rund-um-die-Uhr-Job in der Höhe zur Arbeit im Ort fiel der dreifachen Mutter nicht schwer: „Es ist eine Herausforderung, weil es etwas Neues ist. Aber es sind so viele alte Bekannte schon vorbeigekommen, und alle haben eine Freud‘, sodass ich mich wirklich hier unten wohl fühle.“
Die Kulinarik Asiens inmitten von Lienz erleben
Am Egger-Lienz-Platz bringt „Kiyo Kitchen“ frischen Schwung in die Lienzer Lokallandschaft. Jiaona und Weijun Wang haben sich den Traum vom eigenen Restaurant erfüllt. Auf der Speisekarte stehen klassische und moderne Gerichte aus der asiatischen Küche: Vorspeisen, Suppen, Salate, Hauptspeisen mit Rind, Huhn, Ente, eine Auswahl an vegetarischen Gerichten sowie Meeresfrüchte, Poke Bowls, Tapas, Sushi und kreative Special Rolls. Zum Abschluss gibt es eine Auswahl an unterschiedlichen Desserts.
Genussmomente samt Bergpanorama
Für Julia Gigele und Axel Schlacher ging im Sommer ein lang gehegter Traum in Erfüllung: Sie haben die Pacht der Roaner Alm am Iselsberg übernommen. „Wir wollten schon immer etwas Eigenes machen. Die Roaner Alm ist perfekt, auch weil sie in meiner Heimat liegt. Schon als kleiner Bub war ich hier oft“, sagte Schlacher. Die neuen Pächter setzen auf traditionelle Hüttenkost mit hausgemachten Knödeln, Käsespätzle und Schweinsbraten.
Neuer Schwung auf einer traditionsreichen Hütte
Auch auf der Karlsbader Hütte, die im Herzen der Lienzer Dolomiten liegt, freute man sich über einen neuen Pächter. Der Heiligenbluter René Häfner nahm sich dem Traditionshaus mit viel Herzblut an. Fast hundert Schlafplätze, aufgeteilt auf Zimmer, Lager und Notlager und zahlreiche Gäste – für den erfahrenen Gastronomen gibt es viel zu tun.
Er setzte es sich zum Ziel, der Tradition der Hütte gerecht zu werden: „Jeder neue Wirt bringt einen eigenen Einfluss mit, aber man darf das Rad hier nicht neu erfinden.“
Köche überzeugten Fachjury
Ein junger Senkrechtstarter erkochte sich aus dem Stand vier Hauben: David Senfter, seit heuer stolzer Gastgeber und Koch im Ansitz12 (Haidenhof) in Lienz, überzeugte die Bewerter von Gault Millau.
„Die Gerichte selbst lesen sich ebenfalls einfach, aber wer David Senfter kennt, weiß, dass es ganz so einfach nicht ist. Hinter Ravioli mit Zwetschke und Kürbis steckt ein wunderschöner und sensorisch hochspannender Starter, hinter Wels mit Granny Smith, Lauch und Heukombucha-Beurre-blanc das Beste, was aus dem Trumm Fisch herauszuholen ist“, lautete das Statement.
Zahlreiche weitere Osttiroler Spitzenköche, darunter Josef Mühlmann vom Gannerhof in Innervillgraten und Clemens Gesser vom „Chefs Table by Gesser“ im Hotel Gesser in Sillian, begeisterten ebenfalls mit ihren kulinarischen Kreationen.
Und auch im Guide Michelin finden sich Osttiroler Betriebe wieder: Der Gannerhof in Innervillgraten freute sich über einen Stern. Das Pfleger in Anras, Saluti in Matrei und Scherer in Obertilliach wurden für ein besonders gutes Preis-Leistungs-Verhältnis prämiert. Das Parkhotel Tristachersee sowie das Rauter in Matrei werden ebenso erwähnt.
