Die italienische Regierungschefin Giorgia Meloni hat ihre Weihnachtswünsche auf sozialen Medien veröffentlicht und dabei die Bedeutung des Weihnachtsfestes hervorgehoben. In einem Video, das sie vor einer Krippendarstellung zeigt, forderte Meloni die Italiener auf, die Krippe als Symbol italienischer Wurzeln zu verteidigen.
„Ein Land, das seine Wurzeln kennt, hat keine Angst vor der Zukunft“, sagte sie. Meloni erklärte weiter, dass, unabhängig vom Glauben, die Krippe „ein Symbol von Verantwortung, Respekt für das Leben und Fürsorge für die Schwächeren“ sei. „Diese Werte verdienen es, bewahrt zu werden und nicht aus Modegründen oder aus Angst beiseitegelegt zu werden“, so die Regierungschefin.
„Seien Sie stolz auf Ihre Identität, auf die universelle Botschaft der Liebe und des Friedens, die Weihnachten mit sich bringt. Möge dieses Weihnachten jedem von uns ein wenig Licht, Ruhe und Stärke bringen. Möge es eine Zeit des Wiederfindens und des zuversichtlichen Blicks nach vorne sein, ohne dabei diejenigen zu vergessen, die Hilfe benötigen, und vor allem ohne zu vergessen, wer wir sind“, so Meloni.
Empörung
Die Krippe ist in Italien auch Nukleus des traditionellen Familienbildes. Umso heftiger war die Empörung, als vor zwei Jahren in einer Krippe in Capocastello di Mercogliano in Kampanien statt der üblichen Figuren von Maria und Josef zwei Mütter beim Jesukind knieten. Konservative Katholiken und Politiker sprachen von Blasphemie. Mehrere Schulen haben zuletzt auf die Aufstellung der Krippe im Namen der Integration von Kindern anderer Religionen verzichtet.
Lavinia Mennuni, Senatorin aus Melonis postfaschistischer Partei Fratelli d‘Italia, hat dem Parlament kürzlich einen Entwurf für ein Krippenschutzgesetz vorgelegt. „Seit einigen Jahren stehen wir vor inakzeptablen und peinlichen Entscheidungen einiger Schulleitungen, die Krippen in Schulen verbieten oder ihren tiefen Sinn verändern, indem sie zum Beispiel das Weihnachtsfest in halbgare Winterfeierlichkeiten umdefinieren, um Gläubige anderer Religionen nicht zu verletzen“, betonte die Senatorin.