Bei offiziellen militärischen Zeremonien in Italien wird künftig das Schlusswort „Sì!“ in der italienischen Nationalhymne „Il Canto degli Italiani“ gestrichen. Eine Anweisung des italienischen Generalstabs sieht vor, dass der Ausruf, der die Hymne von Goffredo Mameli normalerweise beendet, künftig ausgelassen werden muss. Die Entscheidung basiert auf einem Regierungsdekret und wird nun umgesetzt. Die Maßnahme stößt in den Kasernen auf Unmut, wie Medien berichteten.

Das Dekret vom 14. März 2025, vorgeschlagen von der Regierung Meloni und unterzeichnet vom Staatspräsidenten, orientiert sich an der ursprünglich von Mameli verfassten Originalversion. Der Generalstab wies alle militärischen Einheiten an, die neue Regelung strikt einzuhalten - von der Finanzpolizei bis zur Armee, von regionalen Kommandos bis zu kleinsten Außenstellen. Das Dekret sorgte für Diskussionen.

Hintergrund ist die Rückkehr zur angeblich „originalen“ Hymnenfassung. Während Mamelis Handschrift von 1847 kein „Sì!“ enthält, setzte der Komponist Michele Novaro diese Exklamation bewusst in die Partitur ein, um den musikalischen Höhepunkt zu betonen. Die Version, die nun der Regierung als Referenz dient, stammt von 1961, gesungen vom Tenor Mario Del Monaco ohne den traditionellen Ruf.

„Fratelli d‘Italia“ nach ersten Wörtern der Hymne benannt

Der „Canto degli Italiani“ ist seit 2017 als Italiens Nationalhymne in der Verfassung verankert und vor allem wegen der ersten Wörter „Fratelli d‘Italia“ bekannt. Der Stakkato-Rhythmus wurde vom Schriftsteller und Patrioten Mameli 1847 komponiert. Regierungschefin Giorgia Meloni benannte ihre 2012 gegründete Rechtspartei „Fratelli d‘Italia“ nach den ersten Wörtern der Hymne.