Das Gravel Race Wörthersee mit Start und Ziel vor dem Schlosshotel in Velden geht in sein zweites Jahr. „Wir haben bereits 1400 Anmeldungen und sind guter Dinge, dass wir das Teilnehmerlimit von 2000 erreichen werden“, erklärt Renndirektor Julius Rupitsch, bei der Pressekonferenz am Montag im Schlosshotel in Velden. 12.000 Nächtigungen und eine Wertschöpfung von 2,4 Millionen Euro werden vom 4. bis zum 6. April erwartet.

Der Erfolg der Premiere im letzten Jahr kam in seiner Dimension durchaus überraschend. „1200 Gravelracer machten die Vorsaison am Wörthersee zur erfolgreichsten der letzten zehn Jahre“, sagt Peter Peschel, Geschäftsführer der Region Wörthersee-Rosental. Mit einer Sportart, von der viele noch nie etwas gehört haben dürften. „Als ich 2024 am Start stand, hatte ich dasselbe Gefühl wie beim ersten Ironman in Klagenfurt. Wir stehen am Beginn eines großen Trends mit einer zukunftsorientierten Sportart“, sagt Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ). Das anfängliche Kopfschütteln weiche bei einer beinahe Verdoppelung der Teilnehmerzahl binnen eines Jahres schnell.

Internationales Gravel Race
Startaufstellung beim Gravel Race 2024 © KLZ / Dieter Kulmer

Querfeldeinrennen

Alle Verantwortlichen scheinen sich darüber einig auf den richtigen Drahtesel gesetzt zu haben, um die Vorsaison in Kärnten zu beleben. Denn genau darum geht es hier, um ein Radrennen, das Profis und Freizeitsportler anspricht. Gefahren wird mit Gravelbikes, Rennräder, denen man - etwas verkürzt erklärt - Reifen aufgezogen hat, die nicht beleidigt auf Stock und Stein reagieren. Abenteuerliche Querfeldeinrennen über Asphaltstraßen, Schotterwege und sogar Wurzelwerk im Wald sind damit möglich und Kärnten inszeniert die perfekte Spielwiese dafür.

Seit 2022 werden Gravelrennen vom Weltradsportverband (UCI) als eigenständige Radsportdisziplin durchgeführt. Das Rennen am Wörthersee ist Teil der UCI Gravel World Series, heuer werden hier auch der österreichische Staatsmeister und die Staatsmeisterin ermittelt. Darauf ist Renndirektor Rupitsch sichtlich stolz und schaltet schon in den nächst höheren Gang: „Die WM wird heuer in Nizza und nächstes Jahr in Australien ausgetragen. Ziel ist es, sie möglichst bald nach Kärnten zu holen.“ In Österreich sei man bereits die Nummer eins. Geht es nach dem Feedback der Athleten, sei man sogar das beste Event Europas gewesen, nun wolle man das beste der Welt werden.

Radtourismus

Die Rahmenbedingungen dafür würden in Kärnten einfach passen, sagt Peschel, die politisch Verantwortlichen setzen auf das Rad zur Tourismusbelebung und Saisonverlängerung. „Durch Projekte wie das Gravelrace und den Velovista Radfrühling 2025 schaffen wir eine nachhaltige touristische Wertschöpfungskette“, sagt Tourismuslandesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP). Kärnten habe sich erfolgreich zur Top-Destination für Radsportbegeisterte etabliert, ist Kärnten Werbung-Chef Klaus Ehrenbrandtner überzeugt: „Der Radsport wird sich langfristig als wichtiger Wirtschaftsfaktor etablieren.“