Anfang März gab man sich noch kämpferisch: Trotz einer negativen Bilanz nach dem Großevent im Wörthersee Stadion äußerte der Rechtsanwalt Konrad Burger-Scheidlin der Fullservice-Agentur „Limited Events“ gegenüber der Kleinen Zeitung Pläne für die kommende Saison. Doch die ausständigen Zahlungen dürften diesen einen Strich durch die Rechnung gemacht haben.

Wie die Kreditschützer AKV und KSV vermelden, wurde am Dienstag ein Insolvenzverfahren am Landesgericht Klagenfurt eröffnet. Es handelt sich um einen Konkurs der Eventagentur mit Sitz in Krumpendorf.

1 Million Euro Schulden

Deren Geschäftsführer Pierre Fieger, Thomas Morgenfurt und Patrick Riepl fungieren auch als Gesellschafter der GmbH. Rund 70 Gläubiger sind von der Pleite betroffen. Dienstnehmer gibt es keine. Abzüglich der Aktiva wird die Überschuldung mit rund 1,1 Millionen Euro angegeben.

Laut Antrag ist die Fortführung des Betriebs nicht beabsichtigt. Das Unternehmen soll geschlossen werden.

Wie die Kleine Zeitung berichtete, übte bereits im März ein Lieferant mit offenen Forderungen Kritik. Auch daran, dass die Stadt Klagenfurt die Veranstaltung ohnehin mit 100.000 Euro gefördert hat. Für das Projekt gab es weitere Förderungen. Auch die weiteren Partner Kärnten Werbung, Tourismusverband Klagenfurt und Land Kärnten schossen Geld zu. In Summe - also mitsamt der Förderung der Stadt - waren es fast 400.000 Euro.

Nach Verlust keine Einigung

Zum gestellten Insolvenzantrag sagt Burger-Scheidlin: „Wir haben leider den außergerichtlichen Ausgleich mit den Gläubigern nicht geschafft.“

Das Gründer- und Veranstaltertrio selbst gibt auf Instagram ein Statement ab: Dem Event, das medial ein Millionenpublikum erreicht habe, hätten ein paar tausend Besucher gefehlt, um die erwarteten Ticketeinnahmen zu erzielen. Das finanzielle Defizit könne man „bedauerlicherweise nicht mehr ausgleichen“.

Seit der Gründung 2022 war Limited Events in der Veranstaltungsbranche tätig. Bei der Alternativen Elf-Städte-Tour am Weißensee organisierte man die großen Partys der Niederländer im „De Tent“. Als Insolvenzursache wird angegeben, dass die notwendigen Zuschauerzahlen nicht erreicht werden konnte. Trotz Sponsorenleistungen sei es zu einem großen Verlust gekommen.

Keine Zukunft für Big Air Klagenfurt?

Burger-Scheidlin vermutet, dass es heuer kein Big Air in Klagenfurt geben werde. Was mit den Markenrechten des Events geschieht, werde erst mit Insolvenzverwalter Klaus Haslinglehner besprochen.