Es dauerte nicht lange, bis Salzburg voller Tatendrang im eigenen Stadion vor dem Tor der Wolfsberger auftauchte. Wollten die Roten Bullen doch von Beginn an verhindern, dass der WAC in der Tabelle an ihnen vorbeizieht. Bereits in Minute drei kam es zur ersten gefährlichen Aktion vor WAC-Keeper Nikolas Polster, der die Situation entschärfen konnte.
Thierno Ballo zeigte sich davon unbeeindruckt, als er in Minute sieben im Strafraum der Salzburger alleine vor Bullen-Schlussmann Alexander Schlager auftauchte. Er musste nur noch einschieben und brachte die Gäste mit Saisontor Nummer neun in Führung. Maximilian Ullmann tanzte zuvor drei Salzburger aus und leistete die sehenswerte Vorarbeit zum Treffer, der gleich nach der ersten Chance entstand. Der WAC hatte somit die passende Antwort auf den rauen Empfang der Mozartstädter. Diese, sichtlich überrascht vom schnellen Treffer der Gäste, wurden dann vor allem ab der 20. Spielminute passiver. Der WAC konnte aber als tonangebende Mannschaft und mit der 1:0-Führung in die Halbzeitpause gehen.
Zu Beginn von Hälfte zwei passierte in Minute 63 etwas, das Trainer Didi Kühbauer trotz des guten Spielverlaufs wohl sauer aufstieß. Dejan Zukic kassierte, nachdem er gegen Rapid Wien seine vierte gelbe Karte erhielt (wo er sich nach einem Treffer das Dress auszog, Anm.), gegen Salzburg den fünften Karton in dieser Farbe. Und diese Aktion war wohl noch fragwürdiger, da er den Ball nach einem Foulpfiff wegtrug. Er ist somit im wichtigen Rückspiel gegen Salzburg am Sonntag gesperrt.
Der Ausgleich ließ nicht lange auf sich warten. Moussa Yeo nahm sich ein Herz und zimmerte den Ball von der Strafraumgrenze mustergültig in das lange Kreuzeck in den Kasten von Polster. Der Treffer beflügelte die Bullen und ihr Publikum. Eine lange Druckphase folgte, in der es auch zu einer heiß diskutierten Situation im Wölfe-Strafraum kam. Chibuike Nwaiwu grätschte Yorbe Vertessen samt Ball zu Boden. Es gab keinen Elfmeter, auch der VAR schritt nicht ein. Die Kühbauer-Elf wehrte sich tapfer und nahm am Ende dann einen hart erkämpften Punkt mit ins Lavanttal. WAC-Torschütze Ballo fand nach dem Spiel passende Worte: „In Hälfte eins hatten wir keine Angst. Wir müssen uns selbst hinterfragen, warum die zweite Halbzeit dann nicht gut war. Wir müssen das beim nächsten Mal besser machen.“