Für Nicolas Wimmer könnte ein „Traum in Erfüllung gehen“. Die Chance, den WAC wieder auf europäischem Boden zu erleben, ist nach den starken Leistungen groß. Demnach würde der 1,90-Meter-Hüne seine Premiere feiern. „Es ist unglaublich, wenn ich zurückdenke. Vor viereinhalb Jahren habe ich nebenbei Vollzeit als Key Account Manager gearbeitet und jetzt besteht vielleicht die Möglichkeit, international zu spielen.“ Der 30-Jährige betont diesbezüglich, „dass ich nicht nur wegen der Vertragslaufzeit gewechselt bin, sondern, weil mir bewusst war, dass wir hier sehr viel erreichen können.“

Dabei stand seine Fußballkarriere vor einigen Jahren sogar vor dem Aus, als ihn 2018/19 zwei Kreuzbandrisse zurückwarfen. Doch er hat gekämpft und schließlich damals mit 26 Jahren seinen ersten Profivertrag bei BW Linz unterschrieben. Da ist schon eher von einer untypischen Fußballlaufbahn die Rede.

Die bisherige Saison im „Wolfsrudel“, wo er von Beginn an zum Leistungsträger avanciert ist, kann sich mehr als nur sehen lassen. 2353 Spielminuten hat Wimmer in den Beinen – lediglich ein unangenehmer Bluterguss in der Kniekehle habe ihn zu einer kurzen Pause gezwungen. Der kopfballstarke Linzer ist auf und neben dem Rasen immer für einen Spruch zu haben – auch bei Coach Didi Kühbauer. „Bei mir kommt da schon hin und wieder mal was, aber wenig überraschend kontert er immer und hat schließlich das letzte Wort. Wir schenken uns da nichts, auf lustiger Ebene“, grinst Wimmer, der seinem „Buddy“ Markus Pink anfangs ziemlich „Gas gegeben hat, da wir ihn in der Mannschaft brauchen. Seit der Winterpause geht‘s bergauf und das ist für uns alle wichtig“, konkretisiert der Innenverteidiger, der über eine starke körperliche Präsenz verfügt und im Spielaufbau glänzt.

„Es gibt keine Eigenbrötler“

Der ehemalige Klagenfurt-Akteur macht kein Geheimnis daraus, dass sich der Schritt nach Wolfsberg ausgezahlt hat. „Wir haben eine sehr gute Qualität an Einzelspielern. Der Zusammenhalt hat sich unter der Saison extrem positiv entwickelt, es gibt keine Eigenbrötler. Zudem macht es die Mischung aus Erfahrung und jungen Spielern aus und, dass wir den Jungen zeigen, dass sie nicht nur machen können, was sie wollen“, verriet der Oberösterreicher, dessen Vertrag bis 2028 läuft. Der insgeheime Lautsprecher sei zwar Dejan Zukic, „nur versteht man ihn meistens eh nicht“, schmunzelt Wimmer, der mit seiner Freundin (sie arbeitet als Physiotherapeutin im Krankenhaus) im Stadtkern von Wolfsberg lebt.

Vor der Heimbegegnung am Sonntag gegen Rapid ist die Devise klar: „Vielleicht kommt es uns zugute, dass sie 120 Minuten in Unterzahl gespielt haben, wobei wir uns darauf nicht ausruhen. Wir wollen unbedingt gewinnen und den Abstand auf sechs Punkte ausbauen.“