Die Erleichterung stand den ausgelaugten Spielern des WAC bei den Interviews ins Gesicht geschrieben. Der 2:1-„Kampfsieg“ gegen Blau-Weiß Linz, wie ihn Mittelfeldmann Alessandro Schöpf bezeichnete, war nicht nur der erste Dreier in der Meistergruppe, sondern auch die Erkenntnis, dass man gewinnen kann, wenn die Mannschaft eine ganze Halbzeit lang nicht geschlossen in Topform agiert. So sah es auch Verteidiger Maximilian Ullmann: „Besonders die zweiten 45 Minuten war es eine zähe Partie. Wir sind fantastisch gestartet, haben es aber verabsäumt das zweite Tor zu machen.“ Diese oder ähnliche Analysen lassen Erinnerungen an die Spiele gegen die Austria und besonders gegen Sturm wach werden. Gegen den amtierenden Meister dominierte man den ersten Durchgang, eine höhere Führung gelang jedoch nicht. Fast hätte sich diese mangelnde Effizienz auch diesmal gerächt, dem ist sich auch Dietmar Kühbauer, der nach seiner Sperre wieder auf der Trainerbank Platz nahm, bewusst: „Wir waren die bessere Mannschaft und müssen höher führen. Nach dem Ausgleich ist dann der Faden gerissen.“ Einen Seitenhieb auf den Schiedsrichter konnte er sich dennoch auch diesmal nicht verkneifen: „Bei uns ist mittlerweile Fallen schon Gelb und Schreien wohl Rot. Die Schiris sollten nicht so kleinlich sein. Da waren ein paar lustige Karten für uns dabei.“ Insgesamt herrscht jedoch zwischen allen Beteiligten der Konsens, dass der Sieg am Ende verdient war.

Ernüchterung bei Linz


Bei Blau-Weiß hingegen macht sich langsam Fruststimmung bemerkbar. „Es ist schon bitter. Wir wollen auch
was reißen und nicht nur mitspielen. Aber dafür ist eine Steigerung notwendig“, analysierte Assistgeber Oliver Wähling. Trainer Gerald Scheiblehner weiß auch, dass die Intensität seiner Mannschaft zu wenig ist: „Wir haben gewusst, dass es schwer wird. Um in der Meistergruppe zu bestehen, musst du immer am Limit spielen und das schaffen wir derzeit noch nicht. Der WAC war über die gesamte Spieldauer betrachtet klar besser.“ Einfacher wird die Aufgabe für die Linzer jedoch nicht. Kommenden Sonntag treten sie bei Sturm in Graz an.