Wer ist der Favorit im Derby?

Patrick Greil: Beide Mannschaften haben bisher überzeugt, sind in der Tabelle zurecht oben dabei. Im Hinspiel hat sich gezeigt, dass wir auch mit dem WAC mithalten können und uns nicht verstecken müssen. Allerdings fehlen uns wichtige Spieler, die nicht so leicht zu ersetzen sind. Daher ist Wolfsberg der Favorit.
Michael Liendl: Ich glaube, dass es in einem Derby keinen Favoriten gibt. Das sind fast immer Spiele auf Augenhöhe, das hat man auch beim Unentschieden im Hinspiel in Klagenfurt gesehen. Fakt ist aber, dass wir Zuhause spielen und schon deshalb unbedingt gewinnen wollen.

Was sind die Stärken und Schwächen des Gegners?

Greil: Der WAC hat eine sehr routinierte Mannschaft, die sich nicht aus der Ruhe bringen lässt. Sie stehen hinten sicher, schalten schnell um und sind mit ihren Stürmern immer gefährlich. Sollte es Schwächen geben, wird unser Trainer uns diese in der Besprechung vor dem Match sicher aufzeigen.
Liendl: Sie haben die Euphorie als Aufsteiger wirklich gut mitgenommen und in ihren Spielen immer wieder eine extrem starke Moral bewiesen. Die Mannschaft hat schon öfter in Unterzahl agieren müssen und hat trotzdem gute Spiele abgeliefert und gepunktet. Das zeigt, dass sich auch gegen Widerstände gut ankämpfen können. Wir haben aber eine sehr gute Idee dafür, wie wir auch gegen sie erfolgreich spielen können. 

Auf welche Spieler muss man am meisten aufpassen?

Greil: Es ist ja kein Geheimnis, dass Michael Liendl der Dreh- und Angelpunkt im WAC-Spiel ist. Es wird wichtig sein, seine Kreise einzuengen. Aber es wäre falsch, nur auf ihn zu schauen. In der Truppe hat jeder Spieler seine Qualitäten. Die Rivalität sehe ich aber nicht so sehr am Platz.
Liendl: Ich bin mir nicht sicher, ob man bei ihnen einen herauspicken sollte. Sie sind sehr kompakt und haben ein gutes Kollektiv. Es ist aber kein Geheimnis, dass sie mit Markus Pink einen Spieler haben, der immer ein Tor machen kann und in der Box extrem gefährlich ist. 

Wird der Lokalschlager Elf gegen Elf beendet werden?

Greil: Es wird hart zur Sache gehen, keiner hat was zu verschenken, beide werden alles geben. Von daher gebe ich da keine Prognose ab. Ich wünsche mir, dass der Schiedsrichter das nötige Fingerspitzengefühl mitbringt.
Liendl: Ich hoffe sehr, dass zumindest wir das Spiel mit elf Mann beenden werden. Bei den Klagenfurtern kann man sich da nicht so sicher sein.

Wer hat den größeren Rückhalt in Kärnten?

Greil: Ich spüre eine gewisse Euphorie rund um die Austria. Im Schnitt sind mehr als 6000 Zuschauer zu den Spielen ins Wörthersee-Stadion gekommen, das ist ordentlich für einen Aufsteiger. Aufgrund der jüngsten Erfolge liegt der WAC vielleicht noch vorn, aber das Potenzial in Klagenfurt und der Region ist groß.
Liendl: Wir spielen jetzt schon über viele Jahre hinweg in der Bundesliga und haben große Erfolge gefeiert. Ich glaube nicht, dass Klagenfurt dahingehend an uns herankommt. Wir können nur das Sportliche beeinflussen und hat jeder im Verein in den vergangenen Jahren einen richtig guten Job gemacht. Das ist, was für uns zählt. 

Und jetzt noch eine Kampfansage!

Greil: Vor so einem Spiel braucht es keine Kampfansagen. Da kommt es darauf an, die richtigen Antworten auf dem Rasen zu geben, bissig und konsequent zu sein, nicht zurückzuziehen. Das werden wir wie in allen Partien zuvor beherzigen.
Liendl: Die haben wir ehrlich gesagt gar nicht. Jeder weiß ganz genau, dass das ein besonderes Spiel ist und wir wollen es natürlich unbedingt gewinnen. Das ist für uns Kampfansage genug.