Die Eishockey-Liga wurde von der Vereinsgründung des "Eishockey-Verein Linz" am Ostermontag überrascht. Liga-Geschäftsführer Christian Feichtinger stellte indes klar, dass derzeit nur die Black Wings der Liga angehören. "Wir haben einen Verein, die Black Wings, durch Präsident Peter Freunschlag vertreten, der ordnungsgemäß gemeldet hat und der damit bestätigt, dass das Gamebook (Anm.: Ligaregularien) erfüllt wird", sagte Feichtinger. "Wir haben einen Verein, der sich an alle Vorgaben hält", betonte er. Anders als in großen Ligen wird hierzulande die Teilnahme nicht über Lizenzen geregelt.

Die Frist für die Saison 2020/21 ist übrigens am 15. März abgelaufen, über etwaige Neuaufnahmen entscheidet stets die Generalversammlung. Diese setzt sich aus den teilnehmenden Klubs der Meisterschaft zusammen und sind Mitglieder im Verein "Erste Bank Eishockey Liga". Die Mitgliedschaft wird jedoch nicht auf einzelne Personen, sondern auf einen Klub ausgestellt, hält Feichtinger fest. Die EBEL-Gründungsmitglieder (Teilnehmer der Saison 2005/06) heißen KAC, VSV, Graz 99ers, Vienna Capitals, RB Salzburg, HC Innsbruck und eben EHC Linz. Eine neue Bestimmung lautet: Die Vereine müssen als Kapitalgesellschaft geführt werden.

Wie stehen jedoch die Chancen für den EV Linz an der Meisterschaft 2020/21 parallel zu den Black Wings Linz teilzunehmen? Nach den vorliegenden Bestimmungen ist das gar nicht möglich. Für die Neuaufnahme benötigt es eine Zwei-Drittel-Mehrheit, bisher wurden neue Klubs aber einstimmig aufgenommen. Generell kann der Black Wings-Präsident die Vorgehensweise aber nicht nachvollziehen. "Es ist für mich unverständlich, warum die Leute so einen Weg bestreiten wollen, einen neuen Verein gründen und mich unter Druck setzen." Für die Black Wings sei es aber noch nicht vorbei. "Das ist nicht das Ende, aber es wird schwieriger, weil die Herren einige Sponsoren abziehen."

EBEL-Geschäftsführer Feichtinger kennt das Line-up des EV Linz. Mit Linz AG-Boss Erich Haider weist der neue Klub den Herrn über die Linzer Eissporthalle vor. "Eishockey ohne Eishalle ist schwierig", meint Feichtinger und sagt gleichzeitig. "Die Liga will einen Standort wie Linz nicht verlieren." Damit ist klar, dass es nur darauf hinauslaufen kann, dass Freunschlag sich zurückzieht und EV Linz die Black Wings Linz übernimmt.

In Gesprächen will Feichtinger in den nächsten Tagen aber Klarheit, wie es in Linz weitergeht. Denn auch er weiß, dass das Personenkomitee des neuen Vereins "ein sehr potentes" ist. "Ich hoffe, dass die Vernunft siegt. In Zeiten wie diesen ist es sowieso nicht so einfach", schloss Feichtinger.