Es wäre nicht das erste Mal, dass ein Eishockey-Experte ins Fußball-Lager wechselt. Wie Ralph Krüger, legendärer Trainer von VEU Feldkirch sowie Nati-Coach der Schweiz. 2014 wurde er Berater von Premier League-Klub Southampton (wo jetzt Ralph Hasenhüttl werkt), später ernannte man den Motivations-Meister sogar zum Vorstandsvorsitzenden. Heuer kehrte Krüger jedoch zurück zum Eishockey, wurde von NHL-Klub Buffalo Sabres engagiert.

So abwegig wäre es also nicht, dass erneut aus dem Eishockey-Geschäft zu den Kickern wechselt. Wie Christian Perthaler, der mit seiner Arbeit für Anerkennung gesorgt hatte, auch in anderen Sportarten. Der Tiroler und Ex-Profi lenkt seit elf Saisonen die Geschicke bei den Black Wings Linz. In den vergangenen Jahren verblüffte er immer wieder die Liga-Konkurrenz, was er im Fußball-lastigen Oberösterreich an Sponsoren für den Eishockey-Klub mobilisieren konnte.

Sportlich schaffte er es mit seiner Mannschaft in jedem Jahr den Play-off-Einzug, 2012 gar den EBEL-Meistertitel. In Spieler-Kreisen wurde Linz zu einer Wohlfühl-Oase, begründet durch das professionelle Umfeld, das in Linz geschaffen worden ist. Werbung genug, dass nun offenbar ein österreichischer Bundesligist auf Perthalers Dienste zurückgreifen könnte.

Der Eishockey-Fachmann müsste gar nicht übersiedeln: Gerüchten zufolge könnte Perthaler nach der Eishockey-Saison zum LASK wechseln. In einem knappen Statement dementiert der Black Wings-Manager entschieden: "Da ist nichts dran", sagte er auf Nachfrage seitens "Oberösterreichische Nachrichten". Ob Zufall oder nicht? Fakt ist, dass Perthaler jedoch bereits mit dem LASK in Berührung gekommen ist. Gemeinsam mit dem Europa League-Kämpfern flog er zum Gruppenspiel zu PSV Eindhoven.

Hinter den Kulissen soll es brodeln. Auch weil die Black Wings von einer Wiederholung des Erfolges von 2012 letztendlich zu weit entfernt gewesen sind, aber etwa das doppelte Budget eines VSV zur Verfügung hatten. Perthalers Verhältnis zu Black Wings-Präsident Peter Freunschlag soll darunter gelitten haben.

Heuer haperte es zwar erneut mit der direkten Play-off-Qualifikation, im Viertelfinale drängten die Oberösterreicher als Außenseite den KAC an den Rand eines Viertelfinal-Aus. Spielerverpflichtungen und Vertragsverlängerungen sollen indes einzig und allein über Freunschlags Schreibtisch abgewickelt worden sein. Perthaler scheint beim Eishockey-Klub also nicht mehr unumstritten. Für die Black Wings Linz könnte sein Abgang jedoch Folgen haben. Sportlich wie finanziell. Schließlich weiß man, dass der Manager einen guten Kontakt zu seinen Sponsoren pflegt.

Perthaler könnte sich also eine neue Herausforderung suchen, wie einst Ralph Krüger. Ein Abgang des 51-Jährigen würde nicht überraschen. Doch wie bei Krüger weiß man, das Eishackler nur zu gerne auf ihr Terrain zurückkehren. In jedem Fall ist ein Klub wie die Black Wings ohne Christian Perthaler nur schwer vorstellbar. Schließlich war er bei beiden Meistertiteln in der Geschichte dabei. Einmal als Linz-Spieler (2003), einmal eben als Black Wings-Manager (2012).

Sogar mögliche Nachfolgekandidaten kursieren, wie OÖN zu berichten wissen: Gregor Baumgartner, der den EHC 2012 im fünften Finale gegen den KAC zum Titel schoss. Oder Langzeit-Kapitän Philipp Lukas, der aktuell Off-Ice-Coach bei den Linzern ist?