Meine Katze hatte Ohrmilben, als sie bei mir einzog. Obwohl diese schon lange weg sind, kratzt sie sich ständig bei den Ohren. Was könnte der Grund dafür sein – und wie kann ich ihr helfen?

SUSANNA BRANDEGGER: Freigänger sind häufiger von Ohrmilben betroffen als Wohnungskatzen, weil die Parasiten sehr leicht von Tier zu Tier übertragbar sind. Auch wenn sie bereits erfolgreich bekämpft wurden, können sie immer wieder auftreten. Anzeichen sind dunkle, kaffeesatzartige Ablagerungen in den Ohren. Im Mehrkatzenhaushalt wird man Ohrmilben nur dann endgültig los, wenn alle Katzen konsequent und lange genug behandelt werden. Wichtig ist auch die Umgebungsreinigung und -desinfektion, wie etwa der Liegeplätze oder der Bürsten.

Einige Milbenarten können Kopf- und Ohrenräude auslösen und sind auch auf Menschen übertragbar. Ohrmilben bei Katzen sind für Menschen nicht ansteckend.

Eine Überproduktion von Ohrenschmalz kann ebenso Auslöser des Juckreizes sein. Das kann zu Entzündungen führen.

Auch Allergien oder Hormonstörungen (z.B. Schilddrüsenüberfunktion) können Ohrjuckreiz auslösen.

Sonnenbrand- und spätere Hautkrebsgefahr besteht bei Katzen mit hellen Ohren!

Auffälliges Kratzen an den Ohren sollte immer möglichst rasch durch eine tierärztliche Untersuchung abgeklärt werden.

Die Reinigung von Katzenohren sollte man sich immer von der Tierärztin/vom Tierarzt zeigen lassen, um keine Verletzungen dieser empfindlichen Organe zu riskieren. Bitte keine Wattestäbchen verwenden!

Katzenverhaltensberaterin Susanna Brandegger
Katzenverhaltensberaterin Susanna Brandegger © Brandegger