Der Motorradhersteller KTM aus dem oberösterreichischen Mattighofen schafft 2025 nach seiner Insolvenz Ende 2024 die Fortführung der Geschäfte. Die Gläubiger erhalten 30 Prozent Quote und nach mehreren längeren Produktionsstopps läuft das Werk wieder an. Allerdings scheidet Stefan Pierer aus dem Unternehmen aus und der indische Partner Bajaj, der mit rund einer halben Milliarde Zuschuss die Fortführung des Unternehmens ermöglicht hat, übernimmt die Kontrolle. Vorerst wechselt nur der Sitz der börsennotierten Muttergesellschaft von KTM, die Pierer Mobility AG, von Wels nach Mattighofen und das Unternehmen wird in Bajaj Mobility umbenannt.

Der Wäschehändler Palmers, der im Februar zahlungsunfähig wird, wird im Juni vom dänischen Unternehmen Change of Scandinavia übernommen. Die Traditionsmarke Palmers soll in Österreich erhalten bleiben. Außerhalb Österreichs soll sie sukzessive durch die Marke des neuen Eigentümers ersetzt werden.

Auf eine andere Marke müssen die Österreicherinnen und Österreicher aber vorerst verzichten: Kika/Leiner schließt Ende Jänner 2025 die verbliebenen 17 Standorte in Österreich. Die Markenrechte werden aber im Oktober versteigert, ob sie wieder auferstehen werden, ist noch offen.

Brösel beim Bauträger

Der Bauträger Süba des Immobilieninvestors Klemens Hallmann ist Anfang April zahlungsunfähig. Laut Kreditschützern stehen Verbindlichkeiten von 226 Millionen Euro (Liquidationswerte) Aktiva von knapp 8,6 Millionen Euro gegenüber. Ein Sanierungsverfahren scheitert, im Oktober wird der Konkurs eröffnet. Kreditschützer halten es für möglich, dass es bei den Tochtergesellschaften Folge-Insolvenzen geben wird. Auch Hallmann selber ist im August insolvent, es läuft ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung, Hallmann bietet eine Quote von 30 Prozent an. Verbindlichkeiten, meist Bürgschaften, von 95 Millionen Euro stehen 6 Millionen Euro Aktiva gegenüber.

Einschläge im Handel

Ende September geht mit Unimarkt eine weitere Marke verloren. Die Mitarbeitenden haben gute Chancen, bei der Konkurrenz einen Job zu finden, aber die Marktkonzentration im Lebensmittelhandel steigt weiter.

Anfang November meldet der Baustoffhändler Quester Insolvenz an. Wie es mit der 1934 gegründeten Firma und den zuletzt rund 300 Beschäftigten weitergeht, muss nun der Insolvenzverwalter Matthias Schmidt entscheiden. Für die Fortführung braucht es einen Investor.

Der Gläubigerschutzverband KSV1870 rechnet mit 6857 Firmeninsolvenzen bis Jahresende – eine Zunahme um 4,1 Prozent gegenüber 2024.

Leitbetriebe streichen Hunderte Jobs

Auch sonst ist der Herbst voller Ankündigungen von großflächigem Stellenabbau, etwa bei Lenzing (bis zu 600 Jobs bis 2027), Swarovski (400 Jobs bis Ende 2026), OMV (laut Medien 400 Jobs in Österreich, das Unternehmen schweigt dazu), AVL (350 Jobs und weitere 100 im kommenden Jahr), Voestalpine (340 Jobs in Kindberg und Mürzzuschlag), Hofer (bis zu 300 Jobs werden „evaluiert“), Haka Küchen (158 Jobs), Wollsdorf Leder (150 Jobs), Hutchison 3 (90 Jobs).

International gesehen sind das aber kleine Fische: Intel streicht über 20.000 Stellen, Amazon 14.000, Nestlé 16.000, Lufthansa 4.000 (bis 2030), General Motors über 3.000.