Der Glasfaserverband Open Fiber Austria (OFAA) lud ein und 230 Teilnehmer, 14 Aussteller sowie 25 Referenten kamen. Am Mittwoch kam die Branche im Lakeside Park in Klagenfurt zusammen, um sich im wahrsten Sinne des Wortes zu vernetzen.
Der 1. „Innovation Day“, ein Format, das nach der Premiere in Kärnten weiter durch andere Bundesländer reisen wird, bot nicht nur Einblicke in den Glasfaserausbau, der im Rahmen der „Breitbandmilliarde“ vor allem ländliche Regionen aufwertet. 56 Gemeinden haben so schon schnelles Internet bekommen oder sind gerade in Umsetzung. Durch den nächsten Breitbandcall sollen 44 weitere Gemeinden folgen, wie Peter Schark, Geschäftsführer der Breitbandinitiative Kärnten (BIK) ausführte.
„Smartes Straßennetz“ warnt vor Muren
Inhaltlich boten die zahlreichen Vorträge Einblick in die technischen Möglichkeiten durch die Lichtwellen-Technologie. Johannes Trummer von der Steirischen Breitband- und Digitalinfrastrukturgesellschaft (sbidi) stellte ein Pilotprojekt mit der TU Graz vor. Im Ausbaugebiet Paldau wurde nämlich gleichzeitig Kommunikationsfasern verlegt, die bereits Messergebnisse liefern. „Straßensanierungen werden immer mehr zu einem kostspieligen Problem für Gemeinden. Der Einsatz von Glasfaser als Sensor im Straßennetz erlaubt es, drohende Hangrutschungen zu bewerten, Frost-Tau-Schäden zu beobachten und sogar Rückschlüsse auf die Art und Frequenz des Schwerverkehrs“, erklärt Trummer zur „smarten Straße“ durch Paldau, die ein Frühwarnsystem für Muren ermöglicht.
Sparansinnen versus rascher Ausbau
Mit Sorge blickt die Branche auf die FPÖ-ÖVP-Koalitionsverhandlungen, denn: „Die Förderung zu kürzen, bereits reservierte Mittel abzudrehen und dadurch sogar Geld zurück an den EU-Resilienzfonds zu überweisen, wäre unverständlich“, so Schark. Wirtschaftslandesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP) sprach sich per Videobotschaft gegen „falsche Sparansinnen“ aus und er wolle die Glasfaserprojekte „rasch unter die Erde bekommen“.
Telekommunikation setzt auf KI
In die Zukunft blickte Jan Backman, Verkaufsleiter der VX Fiber Gruppe, die seit 10 Jahren in Österreich tätig ist, und eine Plattform für Glasfasernetzbetreiber entwickelte: „Die Fehlersuche kann durch einen KI-Netzwerk-Techniker unterstützt werden, was die Analyse von Störfällen erleichtert.“ Künftig werde man Wartungsarbeiten durch Echtzeit-Monitoring und Vorhersagen deutlich reduzieren können. Mit KI-Lösungen habe man gerade erst angefangen. Backman ist überzeugt: „Wir stehen am Beginn der Reise.“ Um in Sachen Bandbreite und Geschwindigkeit mithalten zu können, plant das Land Kärnten mit „Alpsix“ eine „Auffahrt“ auf die internationalen Datenautobahnen zu errichten. Durch die Netzknoten in Klagenfurt und Villach soll der derzeit noch nötige Umweg über Wien ab 2026 wegfallen.