Nach den Ankündigungen seitens der Bundesregierung, die Bauwirtschaft mit einem Investitionsprogramm unterstützen zu wollen, erwartet sich Kärntens Arbeitsmarkt- und Wohnbaureferentin Gaby Schaunig (SPÖ), dass rasch konkrete Schritte folgen, „denn der Konjunkturmotor der Bauwirtschaft stottert schon vernehmlich“. Es gebe eine Reihe von Maßnahmen, die „sehr rasch umsetzbar wären und unmittelbar wirksam würden“. Am Montag forderten auch die Sozialpartner ein Baupaket ein. Konkret schlägt die Landeshauptmannstellvertreterin eine Verdreifachung jener Mittel vor, die im Zukunftsfonds für Wohnbau und Sanierung vorgesehen sind: „Diese Mittel gehen direkt in die Regionen und damit zu den lokal ansässigen Unternehmen.“

Für den privaten und gemeinnützigen Wohnbau nennt Schaunig die strengen Kreditregeln sowie die gestiegenen Zinsen als aktuelles Hemmnis und schlägt vor, dass der Bund über die Österreichische Bundesfinanzierungsagentur fix verzinste Darlehen zu günstigen Konditionen an die Länder vergibt. „Die können diese dann an gemeinnützige Bauvereinigungen und private Häuslbauer weitergeben.“

Mehr Mittel für Gemeinden?

Um die Gemeinden zu entlasten, appelliert Schaunig einmal mehr an den Bund, jene 300 Millionen Euro, die er den Kommunen als Vorschuss für Sonderfinanzierungen zur Verfügung gestellt hatte, nicht zurückzufordern: „Wenn die Gemeinden diese Mittel behalten können, erhöht das ihren finanziellen Spielraum und es sind mehr Investitionen möglich.“

Wohnbaureferentin Gaby Schaunig
Wohnbaureferentin Gaby Schaunig © Weichselbraun Helmuth

In Kärnten investiert die öffentliche Hand heuer 1,13 Milliarden Euro in Bau- und Sanierungsprojekte. Alleine in den Bereich Wohnbau gehen rund 180 Millionen Euro Landesmittel. Der Fokus liegt dabei einerseits auf der Errichtung günstiger, bedarfsgerechter Wohnungen und andererseits auf Sanierung. „Gerade bei Sanierungsprojekten kommen auch regionale, kleinere Baufirmen zum Zug, wovon die Wirtschaft und die Menschen in den Regionen profitieren. Jede Investition in eine Gebäudesanierung ist zudem eine Investition in ein klimafittes Kärnten, denn der Gebäudesektor ist ein zentraler Hebel zur Erreichung der Klimaziele, denen wir als Nachhaltigkeitskoalition verpflichtet sind.“