Es ist mittlerweile ein Erfolgsmodell, das seit mehr als zehn Jahren Internationalisierung und Integration fördert. Gemeinsam mit Arbeitsmarktservice, Wirtschaftskammer, Land Kärnten und dem Österreichischen Integrationsfonds werden mit dem Programm Arbeitssuchende begleitet und wichtige Netzwerke aufgebaut, um in der neuen Wahlheimat Karrierewege fortzusetzen. 21 freiwillige und angeworbene Mentorinnen und Mentoren, unter ihnen selbst auch viele Wahlkärntner, lernten ihre „Schützlinge“, die Mentees, am Donnerstagabend bei der Eröffnungsrunde im Festsaal der Wirtschaftskammer in Klagenfurt erstmals kennen.

Einige der Führungspersonen aus der Kärntner Wirtschaft helfen bereits zum elften Mal gut ausgebildeten Migrantinnen und Migranten am heimischen Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Es sind Fachkräfte aus Ungarn, Ukraine, Iran, Syrien und weiteren Nationen. Auf der Bühne standen auch ehemalige Teilnehmer, die sogar den Schritt in die Selbstständigkeit geschafft haben. „Dass sechs der Teilnehmer noch vor dem Start einen Job gefunden haben, und viele schon im ersten Jahr nach dem Programm ins Berufsleben einsteigen, spricht für sich“, sagte Projektleiterin Birgit Hochreiter.

Das Projektteam mit Sara Schaar und Peter Wedenig (rechts) beim Auftakt
Das Projektteam mit Sara Schaar und Peter Wedenig (rechts) beim Auftakt © KK/Peter Just

Netzwerken und der Kärntner Dialekt

Die Mentoren unterstützen ihre Mentees ab sofort sechs Monate lang, etwa bei Bewerbungen oder dem Aufbau eines beruflichen Netzwerkes. Beim Auftakt gab es auf der Bühne aber auch zu hören, dass der Kärntner Dialekt auch ein wichtiges Gesprächsthema ist, da einige Wörter zum Standardvokabular gehören. „Die individuelle Begleitung eröffnet ihnen den Zugang zu einem wertvollen Netzwerk. Wir unterstützen das Programm, damit gut ausgebildete Migranten ihre Qualifikationen in den heimischen Arbeitsmarkt einbringen können“, erklärte Martin Häusl vom Österreichischen Integrationsfonds.

Mentorin und Mentee beim ersten Händeschütteln
Mentorin und Mentee beim ersten Händeschütteln © Peter Just

Das Matching im Vorfeld passierte über ein Bewerbungsverfahren sowie persönliches Interview. Sprachbarriere und Kultur – das sind oft Gründe für erschwerten Zugang zum Arbeitsmarkt, schilderte Peter Wedenig, Leiter des AMS Kärnten: „Zur Unterstützung braucht es ganz spezifische Maßnahmen, wie dieses Mentoring, das ein Paradebeispiel für Integration ist und dazu beiträgt, Arbeitskräfte langfristig zu binden.“ Gerade das sei in Zeiten des Fachkräftemangels wichtig.

Unterschiedliche Ziele, ein gemeisamer Weg

Mithilfe des Programms sollen auch erste Schritte hin zur finanziellen Unabhängigkeit gelingen. „Arbeit bietet nicht nur wirtschaftliche Stabilität, sondern auch die Möglichkeit, soziale Kontakte zu knüpfen. Menschen mit Migrationshintergrund haben so auch eine gesellschaftliche Teilhabeperspektive“, betonte Integrationslandesrätin Sara Schaar (SPÖ), die auch eine Ankündigung machte: „Es gibt einen neuen Verordnungstext des Bundesministeriums, mit dem der Zugang zum Arbeitsmarkt erleichtert wird.“ Künftig werde es beispielsweise möglich sein, einen Zivildienst zu beginnen, auch wenn die Voraussetzungen für den Zugang zum Arbeitsmarkt noch nicht vorhanden sind.