Es ist ein ganzes Bündel an Maßnahmen, die sich an alle Altersgruppen unter der erwerbsfähigen Bevölkerung richten. Gemeinsam präsentierten Land und Arbeitsmarktservice Kärnten (AMS) den Territorialen Beschäftigungspakt für das kommende Jahr. Laut Finanz- und Arbeitsmarktreferentin Gaby Schaunig (SPÖ) und AMS-Chef Peter Wedenig steht ein „Paradigmenwechsel“ vor. Umgesetzt wird nämlich ein Beschluss der Bundesregierung, der vorsieht, dass Personen bis zur Vollendung des 25. Lebensjahres nicht mehr als „arbeitsunfähig“ eingestuft werden können. Daher werden sie zukünftig auch Teil der Zielgruppen des AMS. „Wir sind auf dem Weg zum inklusiven Arbeitsmarkt, was nur funktionieren kann, wenn auch die Betriebe gut eingebunden werden“, sagt Wedenig.

Damit eine Integration in das Berufsleben auch gelingt, vereine der Beschäftigungspakt auch 2024 wieder „Rezepte gegen Arbeitslosigkeit und für mehr Beschäftigungschancen“. Schaunig verwies bei der Präsentation auch an die erstmalige Einbindung des Sozialministeriumservice (SMS). Landesstellenleiterin Katja Tengg fügte hinzu: „Die Maßnahmen reichen von der beruflichen Assistenz über Jugendcoaching bis hin zur Maßnahmenempfehlung oder Jobcoaching.“

Gaby Schaunig, Beate Prettner, Peter Wedenig, Sara Schaar und Katja Tengg (von links nach rechts)
Gaby Schaunig, Beate Prettner, Peter Wedenig, Sara Schaar und Katja Tengg (von links nach rechts) © Alexander Tengg

87-Millionen-Euro-Paket

Auch für benachteiligte Gruppen, Langzeitarbeitslose oder etwa aufgrund von Sprachschwierigkeiten schwer vermittelbaren Arbeitssuchenden bietet der insgesamt 87 Millionen Euro schwere Beschäftigungspakt Unterstützungsleistungen. Die Mehrfachmotivation dahinter schildert AMS-Kärnten-Geschäftsführer Wedenig: „Wir müssen versuchen, alle Potenziale zu heben, denn das Erwerbspotenzial der 15- bis 64-Jährigen sinkt weiter.“ Würde man nicht gegensteuern, wäre der volkswirtschaftliche Schaden massiv. Die Mittel kommen unter anderen von AMS und Land Kärnten, dem SMS und EU-Mitteln.

Der Erfolg der Projekte kann auch beziffert werden: „Insgesamt konnten in einem Jahr durch Eigenbeiträge 5,5 Millionen Euro erwirtschaftet werden“, betonte Schaunig, die gemeinsam mit Beate Prettner und Sara Schaar (alle SPÖ) die Förderungsangebote der beteiligten Referate vorstellten. Erreicht werden sollen mehr als 15.000 Kärntnerinnen und Kärntner. Zentrale Themen seien auch das Nachholen fehlender Bildungsabschlüsse sowie die betriebsinterne Weiterqualifizierung. Das Qualifizierungsangebot umfasst überbetriebliche Lehrausbildungen, Arbeitsstiftungen, Zielgruppenstiftungen und Qualifizierungsoffensiven etwa im Baugewerbe. Schaar betonte: „Rollenbilder müssen schon in jungen Jahren aufgebrochen werden. Davon profitiert die Gesellschaft sowohl ökonomisch als auch sozial.“