Der mittlerweile vierte Integrationspreis des Landes Kärnten wurde am Donnerstag im Rahmen eines Festaktes im Spiegelsaal der Kärntner Landesregierung verliehen. Der Integrationspreis unter dem Motto „gemeinsam.gewinnt“ ist einer von vielen Schwerpunkten aus dem Integrationsleitbild „Gemeinsam in Kärnten“, in dem festgeschrieben wurde, Integration als politisches Handlungsfeld wahrzunehmen und aktiv zu fördern. „Mit dem Integrationspreis holen wir positive Bemühungen und Erfolge bei der Integration von Menschen mit Migrationshintergrund vor den Vorhang. Dies trägt zur Sichtbarkeit und Wertschätzung solcher Initiativen bei, die einen bedeutenden Beitrag zur gesellschaftlichen Vielfalt und zum Zusammenhalt leisten“, so Integrationslandesrätin Sara Schaar, die den Preis gemeinsam mit Mandana Poureh, Integrationsbeauftragte des Landes Kärnten, verlieh.

Vergeben wurde der Integrationspreis in drei Kategorien: „gemeinsam.arbeiten“ (Unternehmen), „gemeinsam.vor.ort“ (Gemeinden) sowie „gemeinsam.begegnen“ (Zivilgesellschaft). Der Integrationspreis ist pro Kategorie mit 5000 Euro dotiert.

Die Siegerprojekte

In der Kategorie Unternehmen erreichten die Kärntner Volkshochschulen (VHS) mit dem Projekt „REGinA – Regionale Individuelle Ausbildungen für Frauen“ den ersten Platz. Es zielt auf Qualifizierungsberatung für Frauen und Unternehmen gleichermaßen ab. Einerseits werden mit den Teilnehmerinnen konkrete Ausbildungs- und Entwicklungspläne zur Kompetenzentwicklung erarbeitet, andererseits liegt ein besonderer Schwerpunkt ebenso auf der Beratung von Betrieben für Teilnehmerinnen, die sich bereits in Beschäftigung befinden.

Das Siegerprojekt in der Kategorie Zivilgesellschaft hat sich in der Marktgemeinde Kötschach-Mauthen entwickelt: Durch Zufall lernte Martina Ranner eine aus der Ukraine mit zwei Kindern geflüchtete Frau kennen und nahm sie bei sich auf. Mehr noch: Ranner half erfolgreich bei Job- und Kinderbetreuungsplatzsuche. Durch diesen neuen Kontakt und Verbindungen mit anderen Vertriebenen kamen infolge rund 50 Personen nach Kötschach-Mauthen. In einem zivilgesellschaftlich einzigartigen Prozess entwickelte sich ein hauptsächlich weibliches Netzwerk aus ukrainischen Frauen und Frauen aus der Gemeinde, welches seitdem bei Alltagsproblemen unterstützt – von der Kleidersammlung bis zur Arbeitsplatzsuche.

Die Kategorie Gemeinden gewann die Marktgemeinde Arnoldstein mit einem integrativen Beschäftigungsprojekt. In der kommunalen Verwaltung sind seit Jahren Menschen mit Behinderung (körperliche wie geistig) sowie seit rund einem Jahr eine Frau mit Migrationshintergrund, geboren in Uganda, beschäftigt.

Der Fachjury, welche die eingereichten Projekte bewertete, gehörten Hans Karl Peterlini und Jasmin Donlic (Universität Klagenfurt), Wolfgang Pucher (Industriellenvereinigung), Marika Gruber (FH Kärnten), Nadine Hell (Abteilung 13, Land Kärnten) und Gernot Hobel (Gemeindebund) an.