„Im Übrigen sind wir der Meinung, dass Sturms Heimat Graz sein muss.“ Dieses riesige Spruchband sorgte bei den Champions League-Partien der „Schwoazen“ im Klagenfurter Wörthersee-Stadion für Aufsehen. Weil die Grazer Merkur-Arena nicht die Spielbestimmungen der UEFA erfüllt hatte, mussten die Steirer eine Alternative suchen. Derzeit lacht Sturm erneut von der Tabellenspitze, der Meistertitel ist zum Greifen nahe. Insofern gilt es, den Weg durch Fußball-Europa zu planen.
Nicht nur das: Klagenfurt könnte im Europacup sogar als doppelte Heimstätte fungieren. Mit einem Sieg im ÖFB-Cup würde der WAC in jedem Fall seine Heimspiele im Wörthersee-Stadion austragen. „Wir haben Sturm Graz mitgeteilt, dass wir gerne zur Verfügung stehen. Der WAC hat uns bereits bei der UEFA als Heimatort genannt“, bestätigt Sportpark-Geschäftsführer Daniel Greiner.
Mailand als Vorbild
Dass damit gleich zwei Teilnehmer europäischer Cup-Bewerbe eine (vorübergehende) neue Heimatadresse haben, sei laut UEFA-Regularien kein Problem. „Das ist in Mailand nichts anderes. Dort tragen mit Inter und Milan sogar zwei Klubs ihre Partien in Liga, Cup und europäischen Bewerbsspielen aus“, weiß Greiner. Allerdings habe er aus Graz vernommen, dass man alles daran setzen will, etwaige Champions-League-Heimspiele in der Murstadt auszutragen. „Es gibt ja die Möglichkeit, temporäre räumliche Maßnahmen zu setzen, um etwa Medien- bzw. VIP-Bereich zu vergrößern. Das war sogar selbst bei uns in Klagenfurt der Fall, als Österreich gegen Deutschland gespielt hat und der DFB die Ballsporthalle zusätzlich angemietet hatte.“
Die Wolfsberger würden bei einem Cup-Sieg jedenfalls in der dritten Quali-Runde der Europa League einsteigen. Bei einem Sieg wartet das Play-off (und damit zumindest ein Fixplatz in der Conference League), im Falle einer Niederlage würde man im Play-off der Conference League einsteigen. Sturm würde nach derzeitigem Stand in Play-off der Champions League starten und hätte zumindest einen Platz in der Gruppenphase der Europa League sicher.