„Es wird immer wilder, ich glaube, die Schiedsrichter wollen mit so Aktionen auch von ihrer eigenen Leistung oder ihren Fehlern ablenken“, schüttelte WAC-Trainer Didi Kühbauer nach dem 1:2 bei BW Linz den Kopf. Grund für seinen Ärger war die neuerliche gelbe Karte, die ihm Schiedsrichter Safak Barmaksiz verpasst hatte. „Wegen Kritik“, so der Grund. Für Kühbauer „nur zum Lachen. Ich zähle schon gar nicht mehr mit, wie viele Gelbe ich habe. Außerdem sind die Gründe immer seltsamer.“ Denn, so Kühbauers Darstellung: „Ich habe in ruhigem Ton nur seinen Namen gesagt, wobei ich nur bis zur ersten Silbe gekommen bin. ‚Herr Bar...‘ habe ich gesagt und schon habe ich den ‚Jolly‘ vors Gesicht bekommen.“
Sein Zeuge sei dabei der vierte Offizielle gewesen. „Der hat das auch gehört und mir bestätigt. Aber er kann auch nichts machen und sowieso nichts dafür, wenn ich eine Karte kriege“, sagt Kühbauer. Dieser „Karton“ reiht sich somit in die kurioseren Karten seiner Karriere ein. „Ich bin der Erste, der Gelb versteht, habe zurecht viele davon schon gesehen. Aber wenn ich nicht einmal mehr den Namen des Schiris sagen darf, geht das zu weit. Wie soll da ein normaler Dialog aufrecht bleiben, von dem immer gesprochen wird?“
Doch das eigene Kartenschicksal trifft Kühbauer selbst weit weniger als jenes seiner Spieler. Dominik Baumgartner etwa kassierte die fünfte Gelbe, wird im Grunddurchgangsfinale in Salzburg zuschauen müssen. „Und die war wirklich lächerlich“, sagte Kühbauer. Auch sein Kapitän sah das so: „Diese Karte ärgert mich echt brutal.“ Wenigstens wird in „Baumis“ Abwesenheit der zuletzt gelb-gesperrte Chibuike Nwaiwu wieder auflaufen können, ebenso wie Nico Wimmer der nach einem Schlag auf den Oberschenkel gegen die Linzer noch nicht bei 100 Prozent war.
Kühbauer erklärt Youngster nicht zum Sündenbock
100 Prozent konnte auch die Mannschaft nicht abrufen. „Das Leben am Platz, die Dynamik, das hat vor allem in Hälfte eins gefehlt. Danach war es besser und dann entscheidet leider ein Umschaltmoment.“ Dem erst 18-jährigen Verursacher des Konters zum 1:2-Treffer, Abou Sylla, macht Kühbauer keine Vorwürfe: „Wir sind alle Menschen und machen Fehler. Das habe ich ihm auch gesagt. Er muss jetzt den Kopf oben halten und so gut weitermachen, wie zuletzt schon im Training gezeigt.“