Wenn der WAC am Sonntag Blau-Weiß Linz fordert, gibt es diesmal einen klaren Favoriten. Im Herbst war die Situation noch eine ganz andere. Als die Lavanttaler in der zehnten Runde in Linz zu Gast waren, lagen sie noch einen Punkt dahinter. Mittlerweile hat die Mannschaft von Dietmar Kühbauer neun Zähler Vorsprung und ist fix in der Meistergruppe, während Blau-Weiß noch um einen Platz in den Top Sechs ringt. Auch die Formkurve und die spielerische Qualität zeigten zuletzt stark in entgegengesetzte Richtungen. Der WAC konnte im Laufe der Saison vermehrt mit sehenswertem Kombinationsspiel und präzisen Abschlüssen glänzen und hat seit Ende November keine Niederlage mehr einstecken müssen. Die Linzer hingegen haben besonders nach der Winterpause große fußballerische Lücken im Aufbauspiel offenbaren müssen, kamen doch die Punktgewinne beim Unentschieden gegen den LASK und letztens beim Sieg gegen Tirol äußerst glücklich zustande. Kühbauer will trotzdem keine voreilige Prognose abgeben: „Jeder glaubt im Vorfeld, dass es eine einfache Aufgabe wird. Diese Meinung teile ich so aber nicht, denn Blau-Weiß Linz spielt eine hervorragende Saison und wir müssen echt alles geben, um den Platz als Sieger zu verlassen. Das ist auch unser Ziel.“

Auch Innenverteidiger Nico Wimmer teilt diese Ansicht: „Es wird eine schwierige Partie, denn für die Linzer geht es noch um alles. Wir haben aber einen guten Lauf und wollen beide verbleibenden Spiele im Grunddurchgang gewinnen um eine möglichst gute Ausgangslage für die Meistergruppe zu schaffen.“ Personell muss Kühbauer auf den gelbgesperrten Nwaiwu verzichten, dessen Innenverteidiger-Position voraussichtlich Mamadou Diabatè einnehmen wird.

Zukic wieder im Fokus

Im offensiven Mittelfeld ist beim WAC zurzeit Dejan Zukic das Maß aller Dinge. Der Bosnier besticht nicht nur als Dribbler und Ballverteiler sondern war beim 3:0-Erfolg gegen Hartberg auch als Torschütze erfolgreich. Generell ist der Angriff der Wolfsberger seit geraumer Zeit der beste der Liga. In den letzten fünf Pflichtspielen gelangen immer drei Tore. Diese Serie soll nun auch gegen defensiv nicht immer sattelfeste Linzer fortgesetzt werden. Im Falle zweier Siege in den letzten beiden Runden beträgt der Rückstand auf den Tabellenführer nach der Punkteteilung höchstens zwei Punkte. Eine Ausgangsposition mit der zu Saisonbeginn wohl nur die kühnsten Optimisten gerechnet hätten.