Langsam beginnt das Kribbeln. Die Eishockey-Meisterschaft biegt auf die Zielgerade ein. Zur Erklärung: Die EBEL unterteilt den Grunddurchgang in eine erste Phase mit 40 Runden. Und in eine zweite Phase mit Pick-Round bzw. Qualifikationsrunde. Dann erst beginnt das Play-off-Viertelfinale. Wir befinden uns derzeit mitten in Phase zwei, der VSV ist auf dem besten Weg ins Viertelfinale einzuziehen. Graz 99ers und KAC haben sich dafür bereits qualifiziert.

Weil die Liga lediglich aus elf Klubs besteht, wurde die Teilung nach dem fünften Platz vollzogen. In der „unteren Gruppe“ rittern sechs Teams um drei Play-off-Ticket. Soviel zum Reglement.

Die Diskussion zu Spielplan und Modus wirkt beinahe so alt, wie die Debatte, ob zuerst Henne oder Ei da war. Die Ausrichtung der Meisterschaft auf diese Art und Weise gilt im Eishockey als ziemlich einzigartig. Vorab: Für mich gibt es derzeit keine bessere Lösung.

Welche Alternativen gäbe es? Es gab bereits den Versuch, eine Punkteteilung nach einer bestimmten Anzahl von Runden zu vollziehen. Der gewonnene Vorsprung (und die Leistung) der vorderen Teams würde dadurch mit einem Schlag verpufft. Das würde allerdings für extra Spannung sorgen. Bei Spielern wie Fans. Allerdings würde das den Saisonstart und vielleicht sogar die Vorbereitung entwerten.

Variante zwei wären sogenannte Pre-Play-offs: In Mini-Serien (Best-of-three) würden sich die Mannschaften der Plätze sieben bis zehn nach der ersten Grunddurchgangsphase um zwei Tickets rittern. Auch hier wird sicher Extra-Spannung geboten. Dieser Modus jedoch würde ebenfalls den Wert der ersten Phase des Grunddurchganges verringern. Denn in der EBEL existieren zu wenig Teilnehmer. Ein Team, das womöglich ohnehin Zuschauer-Einnahmen benötigen würde, wäre außerdem sofort aus dem Rennen. Und: In so einer kurzen Play-off- Serie könnte zu viel "unglückliches" geschehen, was nicht dem tatsächlichen Niveau eines Teams entspricht.

Ich bekenne mich eindeutig als Fan des aktuellen Systems. Die Leistungen aus Phase Eins werden dementsprechend fair honoriert. Und drei Mannschaften ziehen aus der Qualifikationsrunde ins Play-off ein. In der Platzierungsrunde kommt es zu zusätzlichen Duellen der Besten. Es geht ums Heimrecht für das Play-off und die Teilnahme an der Champions Hockey League.

Abgesehen vom höheren Niveau reist ein Spieler lieber durch die besten Eishockey-Destinationen Europas, als im August beim „Pumpe Cup“ in Buxtehude zu herumzuirren.