100, 80, 60, 50 ... nein, das ist keine Zahlenreihe aus der Zentralmatura. Und doch spielen diese Zahlen für Arvid Auner am kommenden Samstag (15.30 Uhr, ORF Sport + live) eine zentrale Rolle. Dann findet der letzte Parallelslalom der Saison statt und der Grazer hat noch die Chance auf die kleine Kristallkugel im Disziplinen-Weltcup. Für den Sieg gibt es 100 Punkte, für Platz zwei 80 ... „Natürlich geistert das in meinem Kopf herum und ich versuche, daraus positive Energie zu ziehen.“ Auner (207) ist Dritter hinter dem Italiener Daniele Bagozza (240) und dem Südkoreaner Sangho Lee (213).

Die Rechnung wäre relativ einfach: Ein Sieg über Lee im Finale und die Kugel ist dem Grazer gewiss. „Ich bin nervös und aufgeregt, weil es für mich sehr wichtig ist und ich genau weiß, was passieren muss“. Wie einen möglichen Erfolg hat er auch den Hang in Winterberg genau visualisiert. „Zwei, drei Tore, um Schwung zu holen, dann die kleine Kompression, eine Welle, das Flachstück, wo es sogar leicht bergauf geht und über die Kuppe in den Zielhang.“ Natürlich käme es auch auf die Kurssetzung an, aber er erwartet nichts Unmögliches. „Ich habe vor der Abfahrt auch mit meinem Mentaltrainer gearbeitet. Mein Herz pocht beim Gedanken an den Samstag.“

Vor zwei Jahren griff Auner zum ersten Mal nach dem Kristall. Als Führender reiste er zum Finale nach Berchtesgaden und als Dritter wieder nach Hause. Ein „Verbremser“ verhinderte den Erfolg. „Damals habe ich es aus der Hand gegeben. Aber jetzt bin ich der Jäger und diese Rolle liegt mir besser“. Die kleine Kugel wäre nach drei guten Jahren in dieser Disziplin eine Genugtuung, aber nur ein Etappenziel. „Ich will der beste Boarder der Welt werden und dazu gehört auch eine Kugel im Disziplinen-Weltcup.“ Die ist im Slalom auch für Sabine Schöffmann noch möglich. Die Kärntnerin ist die Einzige, die Ramona Hofmeister (GER) noch die Kristallkugel entreißen kann. „Ich werde natürlich alles versuchen, aber zaubern kann ich nicht“, sagte Schöffmann, die 73 Punkte aufholen müsste.

Auner ist aber nicht der einzige Steirer in Winterberg. Mit dabei sind auch Christoph Karner, Sebastian Kislinger und Matthäus Pink. Die beste steirische Alpinbaorderin ist unterdessen in Lenzerheide im Einsatz. Carmen Kainz ist noch sechs Rennen vom Europacup-Gesamtsieg entfernt. Sie fährt als Führende in die Schweiz, wo zwei Parallelslaloms auf dem Programm stehen.