Der Standort Wien präsentierte sich im Klassiker gegen den KAC noch einmal von seiner besten Seite und zeigte auch, warum er im Play-off fehlen wird. Vor allem dann, wenn die Halle wie gegen die Rotjacken mit rund 7000 Fans randvoll ist. So zelebrierten Wiener und Klagenfurter auf den Rängen ein emotionales Eishockeyfest, bei dem die Grenzen zwischen Euphorie und Sentimentalität verschwammen. Am Eis hatten freilich nur die Gäste etwas zu feiern und fixierten mit dem 2:1-Sieg ihren verdienten Grunddurchgangssieg. Die erbittert um ihre Ehre kämpfenden Capitals hielten aber massiv dagegen. Manuel Ganahl, der im Gegensatz zu Kapitän Thomas Hundertpfund rechtzeitig wieder gesund wurde, nützte zwar das erste Powerplay zur Führung (9.), der nächste Treffer ließ aber lange auf sich warten. Und den erzielte Wien ausgerechnet durch Ex-KAC-Stürmer Rok Ticar 79 Sekunden nach Start des Schlussdrittels.

Der KAC ließ sich in der Folge auch provozieren, Raphael Herburger sogar zu einem mit Matchstrafe geahndeten Kopfstoß hinreißen. Dennoch hatte Klagenurt das bessere Ende, weil Seamus Donohue auf der eignen Blauen Linie ausrutschte, Matt Fraser das Geschenk in Unterzahl zum späten Siegtreffer dankend annahm (57.) und damit ein „KAC olé“ auslöste, das für die Spieler ebenso ohrenbetäubend wie wohltuend über die Ränge schwappte.