„Die Nachricht macht uns traurig, insbesondere weil Finnwale seit Jahren nicht mehr im Golf gesehen wurden“, schreiben die Meeresforscher von „Area Marina Protetta Miramare“ am Freitag auf ihrer Facebook-Seite. Freitagmorgen entdeckte ein Taucher unter den Docks von Porto San Rocco in Muggia - gut zehn Kilometer von Triest entfernt - einen Wal-Kadaver. Nach ersten Einschätzungen der Wissenschaftler handelt es sich um einen Finnwal (Balaenoptera physalus). Der Kadaver ist 13 Meter lang und 2,6 Meter breit. Auf Videoaufnahmen ist das tote Tier zu sehen.
Die Forscher waren bereits vor Ort. Der Wal dürfte nicht länger als eine Woche tot sein. Weitere Tauchgänge und Untersuchungen, um nicht zuletzt die Todesursache zu klären, sollen folgen. Auch mit der Universität von Padua wurde Kontakt aufgenommen. Laut „Area Marina Protetta Miramare“ liege die letzte Sichtung eines Finnwales im Golf bereits einige Jahre zurück - in slowenischen Gewässern war es im November 2020, in italienischen Gewässern im Jahr 2014.
Gefährdet und geschützt
Der Finnwal ist nach dem Blauwal die zweitgrößte Walart der Welt. Weibchen werden bis zu 25 Meter lang und erreichen ein Gewicht von bis zu 80 Tonnen. Im Mittelmeer erreichen die Wale eine Größe von etwa 20 Metern. Finnwale gelten als gefährdet und sind geschützt. Im Mittelmeer sei die häufigste Todesursache eine Kollision mit Schiffen.