Erneut standen in Kärnten und Osttirol am Donnerstag die Feuerwehren im Unwettereinsatz. Es galt Warnstufe Rot. Schon im Laufe des Vormittags bildeten sich in den Bergen erste Quellwolken. „Diese breiten sich bis zum Abend auf das ganze Land aus“, warnte Michele Salmi, Meteorologe bei Ubimet, vor Sturm und Starkregen. Und er sollte recht behalten.

Feuerwehren im Einsatz

Zunehmend wurde im Laufe des Nachmittags nämlich der Sturm zum Problem. Aufgrund der Unwetterwarnung musste am späten Nachmittag sogar das Gelände des Villacher Kirchtages vorübergehend geräumt werden. Die Besucher wurden aufgefordert, Lokale oder andere Räumlichkeiten aufzusuchen. Gegen 19 Uhr konnte die Sperre wieder aufgehoben werden.

Die Gewitterfront zog von West nach Ost. In Matrei in Osttirol kam es bereits gegen 16.30 Uhr zu einem Sturmschaden an einem Wohnhaus. Durch die starken Windböen wurde das Blechdach eines Wohnhauses zu einem Drittel abgedeckt. Laut Polizei wurde niemand verletzt. Die FF Matrei stand mit 40 Kräften im Einsatz. In Kärnten wurden bis 21 Uhr rund 55 Feuerwehreinsätze gezählt, 430 Kameradinnen und Kameraden rückten aus. Bäume waren umgestürzt, es kam zu kleineren Überflutungen. Markus Hudobnik, Katastrophenschutzbeauftragter des Landes Kärnten, am Abend zur Kleinen Zeitung: „Wir sind im ständigen Kontakt mit der Landesalarm- und Warnzentrale. Die Gewitterfront zog zum Glück rasch drüber, es gab bis dato keine Unwetterhotspots.“ Informationen, wonach auch das Gegental vom Unwetter wieder getroffen wurde, bestätigt Hudobnik: „Derzeit gibt es aber keine Meldungen über größere Schäden.“ So endete ein Zwischenfall in Afritz relativ glimpflich. Dort traf ein umstürzender Baum ein Wohnhaus. Laut ersten Informationen wurde aber auch hier niemand verletzt.

Stromausfälle

Durch die Unwetter kam es erneut zu Stromausfällen. Bis zu 6000 Haushalte waren zu Spitzenzeiten in Kärnten von Störungen betroffen. „Es sind viele einzelne Störstellen“, sagte Robert Schmaranz von Kärnten Netz am Abend. Die Monteure arbeiteten auf Hochtouren.

Der Sturm ließ erneut Bäume knicken
Der Sturm ließ erneut Bäume knicken © KK

Auch Freitag mit Unwetterpotenzial

In der Nacht auf Freitag werden weitere leichte Schauer erwartet. Der Freitag ähnelt dem Donnerstag dann jedoch stark: „Zunächst wird es in Kärnten und Osttirol ruhig sein, im Laufe des Tages entwickelt sich eine nächste Gewitterwelle. Von der potenziellen Intensität liegt der Freitag wettertechnisch nur minimal hinter dem Donnerstag“, prognostiziert Meteorologe Salmi.