60 Prozent der österreichischen Bevölkerung sind bereits vollimmunisiert. Zu wenig, sagen Experten, würde doch eine hohe Durchimpfungsrate  vieles leichter machen. Aber wie überzeugt man jene Menschen, die das Impfangebot noch nicht in Anspruch genommen haben?

Für Politologin Barbara Prainsack, Leiterin des Instituts für Politikwissenschaften an der Universität Wien, ist es vor allem wichtig, ein möglichst niederschwelliges Angebot anzubieten. "Es ist wichtig, ganz nah an den Menschen zu sein," so die Expertin im Ö1-Morgenjournal. Das könne in Form von persönlichen Impfeinladungen gut funktionieren. "Es gibt hier tatsächlich einen psychologischen Effekt, der den Unterschied macht", so Prainsack.

Anreize in Geldform seien jedoch "nicht gefahrlos", warnt Prainsack. Man spiele Leuten in die Hände, die behaupten, mit der Impfung sei etwas faul. Die Bereitschaft zum Impfen könnte zudem "zur Geschäftstransaktion" werden, so die Expertin: "Menschen, die sich diesmal ohne Anreiz haben impfen lassen, würden dann vielleicht beim nächsten Mal sagen, jetzt warte ich, bis wir wieder dafür bezahlt werde". Überlegenswert seien hingegen Lotterien oder andere Anreize.

Wie viele Menschen noch zur Impfung bewogen werden können, sei schwer abzuschätzen, so Prainsack. Es brauche jedenfalls Zugänge, die auf die einzelnen Gruppen zugeschnitten sind.