Er selbst sei sowohl geimpft als auch genesen – und führe immer wieder PCR-Tests zur Kontrolle durch, erklärt Matthias Krenn, Bürgermeister von Bad Kleinkirchheim, Bundesobmann der Freiheitlichen Wirtschaft und Vizepräsident der Wirtschaftskammer Österreich. „Einmal wartete ich auf das Laborergebnis 32 Stunden, ein zweites Mal 75 Stunden, beim dritten Mal 52 Stunden.“ Sollten PCR-Tests österreichweit so wie in Wien nur mehr 48 Stunden gültig sein, würde die ohnehin angespannte Lage nach Einführung von 3G am Arbeitsplatz eskalieren, warnt Krenn. „Das wäre ein Arbeitsverbot durch die Hintertüre – und ein Riesenschaden für die Wirtschaft.“ Denn, glaubt Krenn, „bereits jetzt ist die Betriebsfähigkeit in zahlreichen Unternehmen gefährdet.“

Der FPÖ-Politiker wirft der türkis-grünen Bundesregierung vor, Maßnahmen gesetzt zu haben, ohne dafür zu sorgen, dass sie am Tag des Inkrafttretens „auch funktionieren. So löst man nur Chaos aus.“ Rasche Abhilfe könne nur ein niederschwelliges Testangebot schaffen, Krenn fordert daher die Wiedereinführung beobachteter Selbstttests. „Etwas, das funktioniert - und nicht die Leute schikaniert“.

Krenn kann sich Lockdown vorstellen

Zur Diskussion um einen neuerlichen Lockdown hält sich Krenn bedeckt, kann sich aber einen solchen durchaus vorstellen. Im Tourismus gebe es Stimmen, die einen generellen Lockdown forderten, die Meinungen seien aber höchst unterschiedlich. „Wenn ich wüsste, dass nach 14 Tagen, drei Wochen Lockdown eine Ruhe ist und der Winter unbeschwert wird, dann ja. Aber das weiß ich nicht.“ Klar sei, meint Krenn: „Je länger wir zaudern, desto größer die Gefahr, dass der Winter ruiniert wird, das wäre dramatisch.“

Vom derzeit gültigen Lockdown für Ungeimpfte hält er jedenfalls nichts: „Der Einzige, der sich wegen des Teillockdowns bei der Regierung bedanken kann, ist der Jeff Bezos von Amazon.“ Viele Weihnachtseinkäufe würden deshalb online stattfinden.

"Buchungsanfragen zum Erliegen gekommen"

Laut Krenn, Bürgermeister eines Tourismusortes und selbst Hotelier, seien die Buchungsanfragen zum Erliegen gekommen. „Dabei war die Vorbuchungssituation unglaublich gut. Ich habe noch selten einen Winter gesehen, der dermaßen gut vorgebucht war.“ Wenn die im Zuge der Reisewarnung für Österreich geltende Quarantänepflicht für Kinder in Deutschland nicht bald fällt, „wird es aber massenweise zu Stornos kommen, die Weihnachtsferien sind Familienferien.“