Der exzentrische Unternehmer Elon Musk hat in einem Tweet auf Twitter geschrieben, er überlege das von ihm gegründete Elektro-Auto Unternehmen Tesla von der Börse zu nehmen. Er wolle 420 Dollar bieten, die Finanzierung sei gesichert. Musk hat aber schon früher erratische Tweets abgesetzt, auch diesmal ist noch nicht klar, ob er es ernst meint. Es gab zunächst keine offizielle Firmen-Bestätigung.

Die Tesla-Aktien stiegen um 6,5 Prozent auf 363.46 Dollar (314,88 Euro), das Unternehmen hatte am Montag zu Börsenschluss einen Marktwert von 58 Milliarden Dollar, wobei Musk knapp 20 Prozent besitzt. Eine Übernahme zu 420 Dollar je Aktie wäre ein Aufschlag von 22,8 Prozent und würde das Unternehmen mit 72 Milliarden Dollar bewerten.

Zuvor hatte bereits ein Zeitungsbericht für kräftigen Kursauftrieb gesorgt, laut dem Saudi-Arabiens Staatsfonds PIF eine große Tesla-Beteiligung aufgebaut hat. Der Fonds halte inzwischen drei bis fünf Prozent am Unternehmen von Tech-Milliardär Elon Musk, berichtet die "Financial Times".

Damit hätte der Anteil einen aktuellen Wert zwischen 1,7 Milliarden und 2,9 Milliarden Dollar (bis zu (2,5 Mrd. Euro). Der über mehr als 250 Milliarden Dollar an Anlagegeldern verfügende Staatsfonds wäre damit einer der fünftgrößten Tesla-Aktionäre. An der Börse sorgte die Nachricht für kräftigen Kursauftrieb, zuletzt stand die Aktie mit über vier Prozent im Plus.

Noch nicht in den Gängen

Tesla geht derzeit hohes Risiko mit seinem Hoffnungsträger Model 3, und an den Finanzmärkten laufen sehr viele Wetten auf Kursverluste der Aktien. Die Produktion des ersten günstigeren Teslas für die breite Masse verschlingt enorm viel Geld, kam aber noch nicht wie erhofft in die Gänge. Zuletzt gab es allerdings schon deutliche Fortschritte.

Einige Analysten gehen angesichts des Model-3-Aufwands und Teslas ambitionierter Expansionspläne - es sollen beispielsweise große Fabriken in China und Europa gebaut werden - davon aus, dass bald eine Kapitalerhöhung nötig wird. Musk wies dies bisher stets zurück und versprach Anlegern sogar, dass die bisher verlustreiche Firma bald profitabel wird.

Dem Bericht der "Financial Times" zufolge hatten die Saudis zunächst neu ausgegebene Aktien kaufen wollen, das habe Tesla jedoch abgelehnt. Daraufhin habe der Staatsfonds sich mit Hilfe der Großbank JPMorgan am Markt mit den Papieren eingedeckt.

Weitere Artikel