Das erste Quartal des Jahres ist in Kärnten pleitenmäßig hochgerechnet. 89 Unternehmen sind laut KSV 1870 in die Insolvenz geschlittert bzw. werden es noch bis 31. März. Das bedeutet ein 16-prozentiges Minus gegenüber dem Vorjahresquartal. Stark verringert haben sich die (vorläufigen) Passiva: Um knapp 91 Prozent auf 15 Millionen Euro verringert. Das liegt auch daran, dass es in Kärnten 2024 eine Reihe von Großinsolvenzen gegeben hat. Stark betroffen sind Handel, Bau und Beherbergung und Gastronomie. Für das Gesamtjahr 2025 erwartet René Jonke, Leiter KSV 1870 Region Süd, aus heutiger Sicht an die 300 bis 350 Firmenpleiten: „Damit die Insolvenzzahlen mittel- und langfristig sinken, muss die Wirtschaft gestärkt werden“, sagt Jonke. Einen Konjunkturausblick von Raiffeisen-Chefanalyst Gunter Deuber lesen Sie hier.
Verschuldung pro Kopf steigt
Auch die Privatkonkurse gehen in Kärnten deutlich zurück. Das Minus im ersten Quartal beträgt laut KSV 1870 rund 23 Prozent. Auch haben sich im Vergleich zu den ersten drei Monaten des vergangenen Jahres die (vorläufigen Passiva) erheblich reduziert – um 20 Prozent auf zwölf Millionen Euro. „Allerdings ist die wirtschaftliche Lage der Haushalte weiterhin angespannt. Ob die aktuelle Entwicklung also nur ein Strohfeuer ist oder die Zahl der eröffneten Privatkonkurse tatsächlich sinken wird, ist aus heutiger Sicht nicht abschätzbar“, so Jonke. Ein Blick auf die durchschnittliche Verschuldenshöhe pro Schuldner zeigt, dass sie sich erhöht hat: um 3000 Euro auf 89.500 Euro..