Die Wahl ist geschlagen, auch im kleinsten Bezirk des Burgenlands mit seinen zwölf Gemeinden: dem Bezirk Jennersdorf. 46,8 Prozent der Stimmen entfallen auf die SPÖ, das sind zwar 1,5 Prozentpunkte weniger als bei der letzten Landtagswahl 2020 (48,3 %) – dennoch gehen die Roten damit wieder ganz klar als Sieger hervor und können ihre Führungsrolle beibehalten. Das stimmt den Bezirksparteivorsitzenden Fabio Halb äußerst optimistisch: „Wir freuen uns, den erfolgreichen burgenländischen Weg mit der Handschrift Doskozils fortzusetzen.“

Zweitplatziert ist nicht mehr wie 2020 die ÖVP, sondern die FPÖ mit einem Ergebnis von 28,2 Prozent, das bedeutet einen Zugewinn von mehr als 15 Prozentpunkten. Michael Kristan, Bezirksgeschäftsführer der FPÖ Jennersdorf, zeigt sich „hochzufrieden über das beste Ergebnis aller Zeiten in Jennersdorf“. Damit habe man nicht gerechnet.

Eltendorfs Gemeinderat Kurt Muszits, Bezirksgeschäftsführer Michael Kristan, Petra Wagner, Nationalratsabgeordneter Norbert Hofer und Landesgeschäftsführer Rudolf Smolej (v. l.)
Eltendorfs Gemeinderat Kurt Muszits, Bezirksgeschäftsführer Michael Kristan, Petra Wagner, Nationalratsabgeordneter Norbert Hofer und Landesgeschäftsführer Rudolf Smolej (v. l.) © FPÖ

ÖVP ist großer Wahlverlierer

Die ÖVP hingegen changiert abgeschlagen auf Rang drei, mit nur mehr 18,4 statt wie vor fünf Jahren 29,7 Prozent (minus 11,3 Prozentpunkte). Damit rutscht die Volkspartei unter die 20-Prozent-Hürde und geht als großer Verlierer aus dieser Wahl hervor. „Das Ergebnis ist für uns eine Enttäuschung. Wir sind für Veränderung angetreten, jetzt heißt es aber einmal in der eigenen Partei etwas zu verändern“, zeigt sich Philipp Kohl, Bezirksparteiobmann von Jennersdorf, enttäuscht. Nun müsse man alles hinterfragen, „auch meine Person im Bezirk“, fügt Kohl an.

Auch die Grünen haben in Jennersdorf Stimmen verloren, und zwar 231, das entspricht einer Veränderung von 2,3 Prozentpunkten, somit konnten sie nur 4,5 Prozent der Stimmen gewinnen. Die Neos liegen mit 1,4 Prozent kaum unverändert auf Platz fünf. Das Schlusslicht bildet die erstmals antretende Liste Hausverstand mit einem Ergebnis von 0,9 Prozent.

Hochburgen in Jennersdorf

Die SPÖ erringt in fünf der zwölf Gemeinden die absolute Mehrheit. Hochburgen sind Mühlgraben (68,6 Prozent), Deutsch Kaltenbrunn (57,5 Prozent), Königsdorf (55,1 Prozent), Minihof-Liebau (52,1 Prozent) und Mogersdorf (51,5 Prozent). Den größten Verlust mit 8,5 Prozentpunkten müssen die Roten in Heiligenkreuz im Lafnitztal aushalten.

Die FPÖ hingegen verliert in keiner Gemeinde an Stimmen. Sie fährt ihr stärkstes Ergebnis mit 36,2 Prozent in der Bezirkshauptstadt Jennersdorf ein. Ähnlich stark sind die Blauen in Eltendorf, Weichselbaum und Mogersdorf. In Mogersdorf feiern die Freiheitlichen mit 19,1 Prozentpunkten sogar die höchsten Zugewinne, die Volkspartei hingegen verliert dort mit 15,3 Prozentpunkten am meisten Zuspruch. Im gesamten Bezirk Jennersdorf rutscht die Volkspartei ja unter die 20-Prozent-Marke, nur in den Gemeinden Neuhaus am Klausenbach (26,1 %), Weichselbaum (24,4 %), Heiligenkreuz im Lafnitztal (24 %) und St. Martin an der Raab (23,6 %) schafft die ÖVP diese Hürde.

Die Grünen punkten in den Gemeinden Rudersdorf, St. Martin an der Raab und Jennersdorf mit einem Ergebnis von jeweils rund fünf Prozent. Ein Plus holen sie jedoch in keiner Jennersdorfer Gemeinde, das größte Minus mit 3,3 Prozentpunkten müssen sie in Mühlgraben verkraften.

Rückblick

Bei der vergangenen Wahl im Jahr 2020 stand noch das Bündnis Liste Burgenland zur Wahl, die damals ein Prozent der Stimmen holte. Der südburgenländische Mandatar im Wahlkreis 7 war in den vergangenen Jahren Ewald Schnecker (SPÖ).