Seit fast vier Jahren klagen nicht nur Anrainerinnen und Anrainer, sondern auch Menschen, die weiter entfernt im Norden von Graz wohnen, um unangenehme Quietschgeräusche – und das in einer Lautstärke von mehr als 100 Dezibel. Einige Betroffene leiden mittlerweile an gesundheitlichen Beschwerden wie Schlafstörungen oder Tinnitus. Im Kampf gegen den für viele unerträglichen Lärm wurde unter anderem eine Strafanzeige gegen die ÖBB eingebracht, die Volksanwaltschaft eingeschaltet, mehrmals Briefe an die zuständige Ministerin geschrieben und auch Gespräche mit der ÖBB geführt (wir berichteten mehrfach). 

1000 Unterschriften für Volksbefragung 

Nun gibt es einen neuen Versuch, dem Lärm den Kampf anzusagen: Der Korruptionsfreie Gemeinderatsklub (KFG) sammelt Unterschriften. 1000 Stück werden gebraucht – Ziel sei nämlich eine Volksbefragung auf Grundlage des Steiermärkischen Volkrechtegesetzes. Es gehe darum, "die Verantwortlichen der Stadt zu verpflichten, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um den Verschubbahnhof aus Graz hinaus zu verlegen und den Verschublärmterror ein für alle Mal zu beenden", sagt KFG-Klubobmann Alexis Pascuttini.

Verlegung in den Süden von Graz gefordert

Pascuttini fordert zudem nun eine Verlegung des Verschubbahnhofs in den Süden von Graz: "Auch, wenn die Kosten einer Verlegung nicht zu unterschätzen sind, muss es das allen Beteiligten wert sein, denn hier geht es immerhin um die Gesundheit von vielen Tausenden Grazern." Auch sei es "einfach nicht mehr zeitgemäß, den Güterverkehr inmitten der zweitgrößten Stadt Österreichs und damit inmitten von Wohngebieten abzuwickeln." Dieser Forderung schließt sich auch Stadträtin Claudia Schönbacher an: "Die Lärmbelästigung ist eine Zumutung für die Lebensqualität und für die psychische Gesundheit."

Mit den ÖBB soll die Stadt Graz laut KFG angeblich bereits vor einigen Jahren Gespräche über eine mögliche Verlegung in den Süden geführt haben. In der Gemeinderatsitzung im März wurde eine Anfrage eingebracht, die bis dato vonseiten der Bürgermeisterin unbeantwortet blieb, hieß es vom Gemeinderatsklub.