Die Tirolerin und zweifache Silber-Medaillengewinnerin von Pokljuka, Lisa Hauser (2 Strafminuten), verpasste bei der Biathlon-Weltmeisterschaft in Slowenien im Einzelrennen über 15 Kilometer als Vierte eine Medaille. Die Tschechin Marketa Davidova holte ohne einen Schießfehler sensationell WM-Gold, Silber ging an die Schwedin Hanna Öberg (1), Bronze schnappte sich die Norwegerin Ingrid Tandrevold (1). Hausers Trostpreis fiel mit dem Gewinn der kleinen Kugel, die sie sich mit der Italienerin Dorothea Wierer teilte, beachtlich aus. Die ergatterten die beiden nach nur drei Saisonrennen mit jeweils einem Sieg, einem vierten Platz und einem möglichen Streichergebnis.

Julia Schwaiger überraschte mit Platz zehn (1). Dunja Zdouc (3) landete auf Platz 42. Katharina Innerhofer hielt läuferisch mit den Medaillengewinnerinnen mit, vergab mit fünf Fehlern im Stehend-Anschlag aber eine weitaus bessere Platzierung (46.).

Hauser hatte mit der elftbesten Laufzeit 1:52,8 Minuten Rückstand auf die Siegerin, auf Bronze fehlten ihr knapp 50 Sekunden. "Es ist ein bisschen ärgerlich mit den zwei letzten Schüssen, das muss ich schon sagen", sagte Hauser. Über die nächste "saucoole Platzierung", die ihr die Kugel bescherte, wollte sich die 27-jährige Tirolerin dennoch freuen. Ihre kurzzeitige Übelkeit auf der vierten Runde, von der sie im ORF-Interview berichtete, schien sie rasch wieder weggesteckt zu haben. "Vierter Platz ist mega bei einer WM und ich bin echt happy darüber."

Das war auch Schwaiger, die ihr bestes WM-Resultat erreichte und sich nach dem verpatzten Sprint (63.) über "Balsam für die Seele" freute. "Ich habe gewusst, wenn die anderen Mädels gut drauf sind, dann habe ich das genauso drauf. Dass es heute hingehaut hat, ist echt super." Bei der Mixed-"Silbernen" Zdouc ging am Dienstag wenig. "Ich habe mich sehr schwergetan. Für eine Topplatzierung sind drei Fehler zu viel."

Nächste Medaillenchance in "Österreicher-Disziplin"

Im erst dritten 20-km-Rennen in diesem Winter haben Österreichs Biathlon-Männer am Mittwoch (14.30 Uhr/live ORF 1) die nächste Medaillenchance. In Abwesenheit des zurückgetretenen Titelverteidigers Martin Fourcade lechzen aber vor allem die Norweger nach Gold. Der Kreis der Medaillenanwärter ist groß, Hoffnungen machen sich auch die Österreicher. Schließlich ist das Einzel für Rot-Weiß-Rot so etwas wie die WM-Lieblingsdisziplin. Von 17 ÖSV-Medaillen der Männer in der WM-Geschichte gelangen gleich acht über 20 km. Auch die einzige Medaille des Vorjahres durch Dominik Landertinger (Bronze) gab es im Einzel. Es wird viermal geschossen - zur Freude von Simon Eder. "Es ist immer eine lange Reise. Da brauchen wir mal zwei, drei Nuller, dann schaut es ganz gut aus. Das ist einmal das erste Ziel", sagte Eder über die Arbeit mit dem Gewehr. Er war in den beiden Weltcups als 22. und Achter zweimal der beste Österreicher.