Winterliche Temperaturen und starke Windböen: Wien Favoriten präsentierte sich zum Gastspiel des WAC wettermäßig von seiner unfreundlicheren Seite. Und ebenso wenig wie die Witterung wusste das am Rasen Dargebotene die Fans über weite Strecken zu verzücken. Nach harten Cup-Halbfinalfights unter der Woche präsentierten sich Finalist WAC und die gegen Hartberg ausgeschiedene Wiener Austria nicht von ihrer spritzigsten Seite. Und so war auch die erste Hälfte keine, die ihren Beobachtern länger im Gedächtnis bleiben wird. Der WAC tauchte bis auf einen Kopfballversuch nach Zukic-Freistoß von Chibuike Nwaiwu (31.) gar nicht vor Austria Keeper Samuel-Sahin Radlinger auf. Hinten mussten Dominik Baumgartner, Mamadou Diabate, der den Vorzug vor Nico Wimmer erhalten hatte, und Co zumindest zweimal „ausputzen“. So kratzte der Kapitän nach einer Ecke einen Kopfball von Johannes Handl von der Linie (36.), davor war ein Abschluss von Nik Prelec schon mit vereinten Kräften vereitelt (22.) worden.
In Hälfte zwei zogen die Austrianer, ohne Abwehrchef Aleksandar Dragovic und Mittelfeldmotor Dominik Fitz (beide gesperrt), die Zügel etwas an. Und öffneten damit auch dem WAC Räume im Konter. Den einzig vielversprechenden vergab Maxi Ullmann aus aussichtsreicher Position (65.). Ansonsten regierten bis zum Schluss Kampf und vor allem Krampf – das torlose Remis war die logische und leistungsgerechte Folge eines intensiven aber spielerisch mageren Aufeinandertreffens. „Spielerisch war da wirklich nicht viel da, die Partie hatte immer den Charakter eines 0:0, somit ist es auch genau das geworden“, sagte Kapitän Dominik Baumgartner, der von einer „intensiven, stressigen Partie“ sprach, „in der wir aber vorne völlig unsichtbar waren, aber eben auch nicht viel zugelassen haben. Und am Ende haben wir mit dem 0:0 beim Leader ja einen Punkt mitgenommen, was in Ordnung ist.“
Polster hielt schon zum achten Mal die Null
Dass er wieder einmal, und das schon zum achten Mal in dieser Saison (zweitbester Wert hinter Sahin Radlinger/9), die Null halten konnte, freute Torhüter Nikolas Polster. „Ja, das ist immer eine schöne Sache. Wobei, so wirklich viel zu tun hatte ich nicht. Da kann einem, vor allem bei dem eisigen Wind, echt auch während der Partie einmal kalt werden“, sagte Polster grinsend. Der WAC war übrigens das erste Team in dieser Saison, gegen das die Wiener Austria keinen einzigen Torschuss in 90 Minuten zustande gebracht hat.
Nach dem Spiel musste Markus Pink aus dem Krankenhaus abgeholt werden. In Hälfte eins war er mit Tin Plavotic zusammengekracht, klagte in der Pause über Nackenschmerzen. In Vertretung von Adis Jasic kassierte in der Endphase Boris Matic eine Fleischwunde am Knöchel in einem Zusammenprall.