Es gab Zeiten, da war an diesem Punkt der Saison die Meisterschaft schon fast entschieden. Nicht selten hatte die überlegene Mannschaft, die meist Salzburg hieß, zehn Zähler und mehr Vorsprung auf den Rest der Liga. Dank der Punkteteilung gehören solche Szenarien nun schon lange der Vergangenheit an. Lediglich sieben Punkte trennen den Ersten Sturm Graz vom Sechsten BW Linz. Gegen jenen Ersten tritt der WAC am Sonntag zum Auftakt der Meistergruppe zu Hause an. Die jüngeren Erinnerungen an Duelle gegen den amtierenden Meister sind äußerst positiv. Beide Packer Derbys im Grunddurchgang konnten souverän mit 3:0 gewonnen werden. Die Lavanttaler bestachen dabei besonders durch ihre Kompaktheit in der Defensive, sowie durch ihr effizientes Umschaltspiel, dennoch ist Trainer Dietmar Kühbauer vorsichtig: „Es kommt trotzdem ein Meisterschaftsfavorit und wir dürfen nicht glauben, dass es ein einfaches Spiel wird. Die Vergangenheit zählt jetzt nicht mehr. Es wird eine enge Partie, denn ich denke, dass die Grazer aus ihren Fehlern gelernt haben. Aber meine Mannschaft wird alles daran setzen, eine Topleistung abzurufen. Jeder freut sich drauf.“ Auch spricht der Trainer die Bedeutung der Spiele in der Meistergruppe an: „Jedes Resultat kann vorentscheidend sein. Die Spieler gehen nochmal mit einer ganz anderen Einstellung zu Werke. Das kann man mit dem Grunddurchgang nicht mehr vergleichen. Daher messe ich auch den Niederlagen in den letzten beiden Runden nicht die allergrößte Bedeutung bei.“ WAC-Stürmer Markus Pink fiebert ebenso darauf hin, nach der Länderspielpause endlich wieder ins Geschehen eingreifen zu dürfen: „Wir haben intensiv trainiert und freuen uns auf ein tolles Match. Wir sind stolz, dass wir das Zwischenziel Meistergruppe erreicht haben und wollen alle Kräfte mobilisieren, um eine möglichst gute Figur abzugeben. Auch hoffen wir auf regen Stadionbesuch.“
Offensivstärke zurückgewinnen
Besonders der Angriff des WAC, der sich kurz nach der Winterpause noch mit Torreigen ausgezeichnet hatte, blieb zuletzt etwas blass. „Wir müssen im Spiel nach vorne wieder konsequenter und präziser agieren“, gibt Kühbauer die Marschroute vor. Sowohl gegen BW Linz als auch gegen Salzburg fehlte die letzte Durchschlagskraft. Der Grunddurchgangs-Vierte, dem der Spielstil von Sturm deutlich besser entgegenkommen dürfte, hofft auch auf ein Wiedererstarken des in den letzten Wochen etwas stotternden Mittelfeldmotors Dejan Zukic, der im letzten Duell gleich zweimal vor dem Tor erfolgreich war. Personell gibt es bei den Wolfsbergern auch Positives: Innenverteidiger Nico Wimmer kehrt wohl in die Startelf zurück, wie auch Kapitän Dominik Baumgartner nach Gelbsperre. Auch Stürmer Erik Kojzek dürfte wieder im Kader stehen. Mit einem Sieg könnten die Kärntner, nicht zuletzt der Punkteteilung geschuldet, auf zwei Punkte an die Grazer herankommen und sich in Position für einen sensationellen Kampf um die Meisterschaft bringen.