Es ist erstmals geschafft, der WAC steht nach einem Flutlicht-Krimi erstmals im Cupfinale in Klagenfurt. Möglich gemacht hat das eine echte Charakterleistung beim LASK samt spätem Ausgleich durch Chibuike Nwaiwu und behaltenen Nerven im Elferschießen vor der prall gefüllten LASK-Kurve. Aber der Reihe nach:

Begonnen hat die Partie für den WAC allerdings mit einem - höchst umstrittenen - Schockmoment. Nach 4:04 Minuten drehte Maximilian Entrup jubelnd ab, hatte sehenswert von der Strafraumkante flach ins lange Eck getroffen. Ärger löste aber die Entstehung bei den Lavanttalern aus, nicht zu unrecht. Denn Florian Flecker hatte unmittelbar davor Nico Wimmer heftig am Trikot und damit zu Boden gezerrt, sodass der Weg für Entrup frei geworden war. Leichter wurde es damit nicht für die Kärntner, die bis zur Pause kaum ins Spiel fanden. Ein zu hoch angesetzter Zukic-Seitfallzieher nach einem Querschläger von LASK-Kapitän Philipp Ziereis war das höchste der Gefühle (41.).

Trainer Didi Kühbauer reagierte und wechselte mit Ervin Omic und Markus Pink für die farblosen Simon Piesinger und Angelo Gattermayer zu Wiederbeginn mehr Stabilität und Dynamik ein. So dauerte es auch nur elf Minuten, bis die erste gelungene Kombination bis in des Gegners Strafraum bei Thierno Ballo landete, der die Kugel allerdings ans Außennetz nagelte. Nach 68 Minuten waren die nun tiefer verteidigenden Oberösterreicher, deren Spielweise die Stärken des WAC im Umschaltspiel aushebelte, ein zweites Mal überspielt. Doch Pink beförderte eine Ballo-Hereingabe in den Linzer Nachthimmel.

Nwaiwu-Treffer erzwang den ultimativen Showdown

In der Folge entwickelte sich ein Fight, der sich eines Cupspiels mit dieser Tragweite würdig erwies. Harte Zweikämpfe, Fouls und eine Flut an Standardsituationen waren die Folge. Und genau so eine nützte WAC-Abwehrhüne Chibuike Nwaiwu, der sich mit LASK-„Schwergewicht“ Samuel Adeniran einige Duelle auf Augenhöhe lieferte, nach knapp 84 Minuten. Ein perfekt getretener Freistoß von Omic landete am Kopf des Nigerianers und von dort im Tor. Die Verlängerung war damit nur besiegelt, weil Andres Andrade den Ball in der Nachspielzeit nur an die Latte statt hinter Nikolas Polster setzte.

Und damit sollte es noch nicht getan sein, der Krimi an der Donau erlebte auch noch ein Elfmeterschießen. Und dort versagten Ziereis und Adeniran die Nerven, sie verschossen, während Ervin Omic, Alessandro Schöpf, Erik Kojzek und zum krönenden Abschluss Thierno Ballo allesamt trafen und den 4:2 (1:1)-Sieg fixierten.