Seit Sommer 2020 zeigt die Entwicklungskurve des SK Sturm stetig nach oben. Der aufgestellte Drei-Jahres-Plan wurde mehr als erfüllt. Dieser beinhaltete folgende Phasen. Im ersten Jahr die Mannschaft stabilisieren, im zweiten Jahr sich im vorderen Tabellendrittel etablieren und im dritten Jahr einen internationalen Startplatz erreichen. Bekanntlich ist der Prozess wesentlich schneller erfolgt. Die Grazer spielten sowohl im ersten als auch zweiten Jahr unter Trainer Christian Ilzer auf der internationalen Fußballbühne. Die akribische Arbeit sowie kluge und gelungene Transfers beschleunigten die Entwicklung. So sehr, dass die Grazer auf die Einnahmen des Österreicher-Topfs freiwillig verzichten.

"Dieser Schritt ist alternativlos. Die Anzahl von nur sechs Legionären beschränkt uns zu sehr in unseren Planungen", sagt Sturms Geschäftsführer Andreas Schicker. Jenes Geld, das man aus dem Österreicher-Topf nicht mehr lukrieren kann, "werden wir mit internationalen Transfers retour holen", sagt Schicker und nennt ein Beispiel: "FC Kopenhagen hat Wiliam Böving zu uns wechseln lassen, weil wir nicht in der dänischen Liga spielen. Midtjylland und Bröndy haben den Spieler nicht bekommen. Und so geht es uns in Österreich auch. Wir bekommen keinen guten österreichischen Spieler von Gegnern in der Bundesliga." Das Beispiel von Dominik Baumgartner zeigte es. Der WAC war nicht bereit, den Innenverteidiger gehen zu lassen, nur zu einer völlig überteuerten Ablösesumme. Ilzer ergänzt: "In unserer Entwicklung würden uns nur noch österreichische Teamspieler helfen."

Und bei Transfers hat Schicker in jüngster Zeit wahrlich gut gearbeitet. Die Verkäufe von Kelvin Yeboah und Rasmus Höjlund spülten den Schwarz-Weißen etwa 22 Millionen Euro in die Klubkasse.

6,1 Millionen Euro für sieben Vereine

Schicker betont aber, dass man weiterhin versuchen wird, heimische Talente sehr früh zu holen und im eignen Verein auszubilden sowie weiterzuentwickeln. "Wir werden sicher kein Legionärshaufen. Unsere aktuellen Legionäre tragen mehr Sturm-Geist in sich, als es in der Vergangenheit so mancher Österreicher getan hatte."

Der Österreicher-Topf ist mit 6,1 Millionen Euro dotiert, setzte sich aus TV-Geldern und Förderungen des Österreichischen Fußball-Bundes. Verzichtet ein Verein auf die Gelder, erhöht sich diese für die anderen Klubs. Mit Salzburg, Sturm, dem LASK, Austria Klagenfurt und Austria Lustenau heißt um Umkehrschluss, dass sich sieben Klubs die 6,1 Millionen Euro aufteilen.