Nach drei Meisterrunden in Folge, wo einer nach der anderen wieder einer Sensation glich, ist die Austria heuer so schlecht, wie seit dem Aufstieg 2021 noch nie. Was auch am Kader liegt, der sich auf keinen Fall qualitativ verbessert hat. Müde, ideenlos und völlig verunsichert agieren die Violetten, bei denen Peter Pacult zuletzt sein ohnehin schon intensives Training noch einmal angezogen hat. Jetzt wurde die Reißleine von den Klubverantwortlichen gezogen, der Cheftrainer muss den Klub vier Runden vor Meisterschaftsende verlassen. Für ihn kommt vorerst bis Saisonende Carsten Jancker, der beim neuen Hauptsponsor hoch im Kurs steht, ja auch schon in Leoben Cheftrainer war, als die TGI AG den Geldgeber mimte. Pacults Amtszeit endet nun nach 1577 Tagen und 156 Pflichtspielen, in denen Pacult im Schnitt 1,35 Punkte holte.
Ein Punkt aus den letzten fünf Spielen, der gelang bei einem hart erkämpften 0:0 daheim gegen den GAK, und seit dem 3:2 zum Qualigruppenstart am 29. März in Hartberg 6:18 Tore, -33 Treffer im gesamten Saisonverlauf, Platz fünf in der Qualigruppentabelle: Die Fakten sprachen zuletzt schon immer mehr gegen ein sportliches Erlangen des Klassenerhalts der Austria Klagenfurt – und das, obwohl das Lizenzierungsthema auch noch nicht abgeschlossen ist. Wobei hier seit dem Einstieg von Hauptsponsor TGI AG die finanziellen Sicherheiten beim Protestkomitee der Bundesliga hinterlegt werden konnten, eine Entscheidung fällt bis 2. Mai. Das ist aber wohl der einzige, momentane Lichtblick. Klagenfurt wankt durch die Liga, nur mehr das Sternchen in der Tabelle (Vorreihung bei Punktegleichheit aufgrund der Grunddurchgangstabelle) rettet die Kärntner aktuell vom Abstiegsplatz, den der punktgleiche GAK innehat.
Jancker wird dabei von Martin Lassnig und Rolf Landerl weiter assistiert, nimmt nach dem freien Sonntag bereits am Montag (15 Uhr) die Leitung seines ersten Trainings vor. „Es war sehr schmerzvoll, den Entschluss zu fassen. Wir sind uns bewusst, dass Peter Pacult maßgeblich am Aufbau der Austria Klagenfurt beteiligt und in den zurückliegenden Jahren eine Galionsfigur des Vereins war. Leider ist es so, dass vergangene Erfolge in der Gegenwart nichts zählen. Es galt die aktuelle Situation zu bewerten und es ist dem Trainer und der Mannschaft zuletzt nicht gelungen, nach Rückschlägen die passende Reaktion zu zeigen und sich zu wehren. Wir sind davon überzeugt, dass es einen frischen Impuls braucht und Carsten Jancker die Wende herbeiführen wird “, sagt Geschäftsführer Sport Günther Gorenzel in einer Aussendung des Klubs.
Jancker selbst blickt voller Mut auf die neue Aufgabe: „Ich habe den nötigen Respekt vor dieser Aufgabe, freue mich aber auch riesig darauf und bin stolz, dass mir die Verantwortlichen der Austria Klagenfurt in dieser herausfordernden Phase ihr Vertrauen schenken. Für mich und meine Kollegen im Trainerteam geht es zunächst darum, den Burschen wieder das nötige Selbstvertrauen und den Glauben an die eigene Stärke zu vermitteln. Sie haben schon bewiesen, dass sie die Qualität haben. Es gilt, mit Leidenschaft und Mut aufzutreten.“
Wadenverletzung bedeutet das Saisonaus für Bennetts
Vorbei ist die Saison indes für Keanan Bennetts. Der in Linz einen bitteren Tag erlebte. Er kam, sah Gelb, verletzte sich an der Wade und wurde wieder ausgewechselt. Der Offensivmann, der erst im Winter gekommen war, wird mehrere Wochen ausfallen.