Auf Austria Klagenfurt warten in der Qualifikationsgruppe fünf richtungsweisende „Endspiele“. Am Samstag (17 Uhr) bietet sich die Chance zur Revanche gegen den LASK. Darüber hinaus heißt es zittern, ob die Kärntner das „Pickerl“ für die kommende Fußball-Bundesligasaison erhalten – bis 2. Mai wird Gewissheit herrschen. Es geht schließlich um die Zukunft des Vereins.
Apropos Zukunft. Gibt es tatsächlich eine Trainerdiskussion um Klagenfurt-Chefcoach Peter Pacult? Der Mann, der jedes Jahr, seit seiner Verpflichtung (Jänner 2021) bei den Violetten, das absolute Maximum aus der Mannschaft geholt hat und der niemanden in ein Konzept zwingen will. Den Umbruch vergangenen Sommer überhaupt so zu kompensieren, gleicht einer Meisterleistung. Der Wiener, einst ein Vollblutkicker und nach wie vor ein Vollbluttrainer, weiß mit jenem Spielermaterial umzugehen, das er vorfindet. Das muss ihm erst einmal einer nachmachen oder gibt es eine Zauberformel?
Und wie sagte Hartberg-Trainer Manfred Schmid kürzlich so schön: „Die Herausforderung ist es, Erfolge zu feiern, ein Team aufzubauen und Spieler zu entwickeln – und das mit Rückschlägen. Das ist ein schwieriger Spagat. Du brauchst drei Jahre, um eine Mannschaft zu entwickeln und die hat man nicht.“
Künftige Zuteilungen wurden im Training besprochen
Für Geschäftsführer Günther Gorenzel stellt sich die Trainerdiskussion zum aktuellen Zeitpunkt nicht: „Wir haben genug Erfahrung im Team, gerade wenn ich an unseren Defensivverbund und unsere zentrale Achse denke, kommen wir in Summe auf weit mehr als 1000 Bundesligaspiele, um in der Konstellation den Turnaround zu schaffen und in Linz ein anderes Gesicht zu zeigen.“ Statements rund um Trainerwechselgerüchte sehen bis dato gewiss anders aus.
Was im Augenblick ausschlaggebend ist? Den Klagenfurtern unterlaufen zu viele individuelle Fehler und sie kassieren zu viele Tore aus Standardsituationen, was eigentlich immer ihre Stärke gewesen ist. Wobei man diesbezüglich dazusagen muss, dass sie zu anderen Zeitpunkten auch andere Spieler zur Verfügung hatten. Künftige Zuteilungen wurden im Training besprochen und die sollen auch dementsprechend durchgezogen werden. Nicht zu unterschätzen ist jene Tatsache, dass in der Offensive manchen die nötigen Erfahrungswerte fehlen. Ob und inwiefern Verunsicherung eine Rolle spielt, ist sogar für Pacult schwierig zu beurteilen. Dazu gesellt sich der Mentalitätsfaktor und jener Umstand, dass die Mannschaft auch eine Mannschaft bleibt. Dass die ganzen Nebengeräusche nicht spurlos an ihnen vorbeigehen, ist menschlich. Nur dürfen sie den Glauben an sich selbst nicht verlieren.
Gibt derzeit noch viel Spielraum für Spekulationen
Was der neue Hauptsponsor Helmut Kaltenegger (TGI Gold) und Olimpija-Präsident Adam Delius (Lizenz und Nichtabstieg sind für ihn Voraussetzung) in Zukunft noch so alles vorhaben, lässt derzeit noch viel Spielraum für Spekulationen, auch wenn bereits einige äußerst ambitionierte und scheinbar vielversprechende Aussagen gefallen sind. Der Spruch: „Viele Köche verderben den Brei“, trifft hier hoffentlich nicht zu, denn wer kennt die Machtspiele im Fußball nicht. Und wer will letzten Endes nicht bestimmen?