Mehr als ein Jahr hat der VSV, speziell Vorstandsmitglied Gerd Bacher, an einem Konzept gearbeitet, um den Nachwuchs des Vereins auf professionellere Beine zu stellen, und zum 100-jährigen Jubiläum des Traditionsklubs soll ein Farmteam für das Spieljahr 2022/23 installiert werden. Ziel ist es, den Kindern und Jugendlichen eine Perspektive zu bieten, die das Eishockey im Fokus hat, aber dabei auch auf die schulische-, universitäre- oder berufliche Ausbildung großen Wert legen.

Nach einer Beleuchtung und Darstellung der Ist-Situation wird das Nachwuchs-Modell beim VSV in drei unterschiedliche Leistungs- und Entwicklungsstufen eingeteilt, die da heißen: Eishockeyschule, Entwicklungsprogramm und Eishockey unter Berücksichtigung leistungsspezifischer Schwerpunkte ab der U16 . „In den vergangenen zehn Jahren wurde leider nur geringer Wert auf die ganzheitliche Nachwuchsarbeit gelegt und nicht nach den neuesten internationalen Gesichtspunkten trainiert“, sagt Bacher, der in den vergangenen drei Jahren vor allem in den Gruppen U12 abwärts eine Trendumkehr ortete. Problematisch war in der letzten Dekade die Abwanderung der Toptalente im Alter von 14 bis 16 Jahren, die entweder ins Ausland oder in die Akademie von Red Bull bzw. zum KAC tendierten. „Es fehlte die Perspektive für junge Spieler, um in der Kampfmannschaft Fuß fassen zu können“, erklärt der 51-Jährige.

Viele Verbesserungen

Mit der Einführung der Eishockeyschule vor drei Jahren gab es einen großen Zulauf von Spielerinnen und Spielern. „Hier heißt es Spaß am Spiel, dabei die richtige Technik zu erlernen. Ganz wichtig für uns ist es, dass die Kinder bis zur U14 multisportiv ausgebildet werden“, stellt Bacher klar.

Bei einer großen Umfrage mittels Fragebogen an Eltern, Trainern und Spielern kam bei einer Skala von 0 bis 10 ein Durchschnitt von 6,72 heraus. Der Klub will aber in den nächsten Jahren die 10 erreichen, dafür sind viele Maßnahmen notwendig. Unter dem Leitspruch „Ready for excellence“ – bereit sein, in jeder Hinsicht das Beste zu geben – soll dies gelingen. Bessere Infrastruktur, höheres Trainingsniveau, Spiele auf internationalem Niveau und die Gründung eines Farmteams statt der U20. „Ab einem gewissen Alter benötigen die Jugendlichen Matches gegen Erwachsene. Der Sprung von der U20 in die Kampfmannschaft, ist aus Erfahrung für viele Spieler zu groß“, sagt Bacher, der dabei nicht auf die berufliche Ausbildung vergessen hat. „Mit der FH-Kärnten und namhaften Firmen kooperieren wir, um unseren Spielern die Möglichkeit zu bieten, einen universitären oder beruflichen Abschluss zu erlangen. Dabei wird das Studium bzw. der Beruf dem Eishockey angepasst und nicht umgekehrt.“ Der Verein wird zudem versuchen, auch mit diversen Schulen in Kärnten enger zusammenzuarbeiten.

Hoch qualifizierte Trainer

Das Nachwuchs-Trainerteam wurde bei den Adlern um zwei Kräfte aufgestockt. Von der Universität Vierumäki kommen der gebürtige Vorarlberger Michael Schurig, der bereits in Villach ist, und Samu Toivonen. Die beiden Coaches absolvieren ihr Praktikumsjahr für ihren Abschluss in Villach. Die beiden Experten sollen aber auch in der Weiterbildung für die Trainer im Verein tätig sein.

Ein engagiertes Projekt, das der VSV da in Angriff nimmt, dafür ist ein Budget von 500.000 Euro pro Jahr eingeplant.