Nach der 0:2-Niederlage in Spiel drei der Finalserie gegen Bozen werden die Karten nun wieder neu gemischt. Die Südtiroler präsentierten sich am Freitag so gut und kompakt, wie man es aus dem Grunddurchgang gewohnt war und holten völlig verdient den ersten Sieg in der Best-of-Seven-Serie. „Sie haben ihr Forechecking etwas umgestellt, haben viel Druck ausgeübt“, bestätigt auch Lukas Haudum, der dennoch viel Positives aus dem Spiel mitnimmt: „Wir sind nie davon ausgegangen, dass es eine klare Serie werden würde. Der HCB hat verdient gewonnen. Wir haben zwar auch nicht schlecht gespielt, aber unsere Chancen nicht verwerten können.“

Leichter wird die Aufgabe für die Rotjacken im heutigen vierten Duell sicher nicht, zumal Mike Halmo nach seiner verbüßten Sperre (vier Spiele) wieder im Line-up der Bozener stehen wird. Mit Dustin Gazley kehrte bereits am Freitag der zweitbeste Scorer der Südtiroler nach seiner Verletzung zurück. Damit verfügen die Füchse heute wieder über vier volle Linien. „Dessen sind wir uns bewusst, sie haben nun wieder vier kompakte Reihen. Beeinflussen lassen wollen wir uns dadurch aber nicht. Wir schauen auf uns, wollen unser Spiel durchziehen“, erklärt Haudum, der aber zugibt, dass die Niederlage Spuren hinterlassen hat: „Natürlich waren wir im ersten Moment enttäuscht. Ich glaube aber, dass wir genug Charakter haben, um uns wieder aufzurichten.“

Dass das „Momentum“ derzeit beim Grunddurchgangssieger und der Druck heute auf den Schultern der Rotjacken lasten könnte, glaubt der Stürmer nicht. „Sowohl Bozen, als auch wir ähneln uns charakterlich. Bozen wird den Sieg sicher nicht überbewerten, genauso wenig wie wir die Niederlage. Die Spiele werden durch Kleinigkeiten entschieden. Wir müssen unsere Scheibenverluste minimieren, denn diese nützt der HCB eiskalt.“


Seine Leistung selbst betrachtet der 23-jährige, der seine zweite Saison beim KAC absolviert, stets kritisch: „Ich will auf dem Eis oft mehr kreieren. Damit hat meine gesamte Linie derzeit etwas Probleme. Im Nachhinein betrachtet, ist aber die Leistung ganz in Ordnung, zu verbessern gibt es dennoch immer etwas.“

Die positive individuelle Entwicklung bei Haudum ist jedoch augenscheinlich. In der letzten Saison wurde der Linzer von Petri Matikainen für drei Spiele sogar ins AHL-Team beordert, heuer liefer der ehemalige Schweden-Legionär hingegen ab. 36 Punkte (18 Tore/18 Assists) in 59 Spielen bestätigen den Aufwärtstrend. „Im Vergleich zur letzten Saison fühle ich mich viel besser. Mir gefällt es in Klagenfurt sehr gut, ich würde gerne hier bleiben. Gespräche über meine Zukunft werde ich aber erst nach der Finalserie führen“, erzählt Haudum, der zunächst ausschließlich den Meistertitel mit dem KAC im Visier hat.