Der Heilungsprozess im linken Knie, in dem sie sich das Außenband überdehnt und eine Knochenprellung erlitten hat, schreitet voran, wie Mikaela Shiffrin auf Instagram schreibt. Trotzdem kämen Rennen für sie noch zu früh, sie brauche noch Zeit. „Mein Knie hält der Belastung noch nicht stand.“

Wegen ihrer Verletzung hat Shiffrin bisher drei Weltcup-Rennen verpasst – neben der zweiten Abfahrt und dem Super-G in Cortina d‘Ampezzo auch den Riesentorlauf in Kronplatz. „Die Tatsache, dass strukturell alles intakt ist, ist superpositiv, aber ich muss noch etwas Geduld haben. Ich mache das auf lange Sicht und möchte sicherstellen, dass mein Knie stark ist und ich voll in der Lage bin, kraftvoll skizufahren, wenn ich ins Starthaus zurückkehre.“

Neben ihrem eigenen Zustand thematisierte Shiffrin in ihrem Post auch die vielen Verletzungen, die es in diesem Winter bereits gegeben hat. Die 28-Jährige macht auch die Überbelastung, der Spitzensportler ausgesetzt sind, für die Häufung der Stürze verantwortlich: „Es ist ziemlich schwer, in Worte zu fassen, wie hoch die tatsächlichen Anforderungen an Athleten sind, die in mehreren Disziplinen unter den Top 15 sind und regelmäßig auf dem Podium stehen.“ Aus den Anforderungen resultiere Müdigkeit, aus der Müdigkeit resultieren Stürze, führte Shiffrin aus: „Es ist wirklich zu viel. Ich bin fest davon überzeugt, dass Müdigkeit zu diesem Zeitpunkt der Saison eine Rolle bei den Verletzungen spielt, die wir in letzter Zeit gesehen haben, einschließlich meiner eigenen.“

Übernimmt Gut-Behrami die Führung?

Shiffrins Verzicht auf den Start im Riesentorlauf am Samstag und im Slalom am Sonntag in Soldeu bietet der Schweizerin Lara Gut-Behrami die Möglichkeit, in der Weltcup-Gesamtwertung auf die führende US-Amerikanerin weiter Boden gutzumachen oder sogar die Spitzenposition zu übernehmen. Dazu wäre ein Sieg im Riesentorlauf nötig, denn der Rückstand der Tessinerin beträgt 95 Punkte. Im Riesentorlauf führt Gut-Behrami die Wertung an, im Slalom wird Shiffrin voranbleiben.

Es ist möglicherweise davon auszugehen, dass Shiffrin in Crans Montana (Schweiz) auch noch nicht wieder dabei sein wird, wo zwei Abfahrten und ein Super-G geplant sind und inklusive Trainings von 14. bis 18. Februar fünf Belastungstage en suite auf dem Programm stehen. Es folgen überhaupt gleich drei Speedwochen, denn nach Crans Montana warten Rennen in Val di Fassa und Kvitfjell. Technik-Events sind nach Soldeu nur noch in Aare und Saalbach-Hinterglemm angesetzt.