Die Entwickler der "Stopp Corona"-App des Roten Kreuzes werben bei Datenschützern und Parteien um Verständnis und Zustimmung für das Programm, das ermöglichen soll, als Infizierter schnell alle Personen zu alarmieren, mit denen man zuletzt Kontakt hatte.

Zuletzt war die App - eine Art "digitales Tagebuch", das nur anonymisierte Kennungen anderer Nutzer speichert, in deren Nähe man kommt - ins Kreuzfeuer der Oppositionskritik geraten, die angesichts der u. a. von Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka kurz ventilierten Idee, die Nutzung verpflichtend zu machen, Ängste vor einem "Überwachungsstaat" bekamen.

Eine Einschätzung, die der App - auch wenn sie am Freitag ein Update bekommt, mit der sie auf Wunsch automatisch nach umstehenden Nutzern scannt - nicht gerecht wird. Davon wollen die Entwickler - das internationale Beratungsunternehmen Accenture - nun auch aktiv überzeugen: Wie Datenschutz-Aktivist Max Schrems bekanntgegeben hat, bekommen sein Verein NOYB sowie andere Datenschutz-Experten Einblick in den Code der App. Demnächst soll der Code auch veröffentlicht werden.

Außerdem findet am Gründonnerstag, organisiert vom Grünen Klub, eine Beratung der Fraktionen zu der App mit Experten im Plenarsaal des Parlaments in der Hofburg statt. Dabei sollen vor allem Kritiker des Programms in den anderen Parteien über die genaue Funktionsweise von "Stopp Corona" und darüber, welche Daten (nicht) gesammelt werden, informiert werden.

Mit dabei sind unter anderem Programmierer und Projektverantwortliche, aber auch Datenschutzexperten.