Die von der Bundesregierung geplanten Antigen-Massentests stellen das Bundesheer vor eine personelle und logistische Herausforderung. Erste Planungen gehen von bis zu 8000 Soldaten aus, die binnen weniger Tage in ganz Österreich aufgeboten werden müssen.

Eine erste Testreihe ist demnach rund um den 6. Dezember geplant. Dabei sollen an die 200.000 Personen getestet werden, vorwiegend aus dem Bildungs- und Gesundheitsbereich. 200 Teststraßen werden dafür errichtet. Beim großen Massentest kurz vor Weihnachten geht man von bis zu vier Millionen Freiwilligen aus, die sich dem Antigen-Test unterziehen wollen. Dafür wird mit der Errichtung von 2000 Teststraßen kalkuliert.

Das Bundesheer soll pro Teststraße vier Soldaten abstellen. Damit ist die Aufbietung von bis zu 8000 Soldaten notwendig, heißt es aus dem Kommando Streitkräfte in Graz. Die Aufgabe der Heeresbediensteten wird sein, für einen geregelten Ablauf zu sorgen, die Testung selbst wird von Fachpersonal aus anderen Organisationen wie das Rote Kreuz durchgeführt. Das Bundesheer verfügt nicht annähernd über das notwendige Sanitätspersonal. Bei den Massentests in der Slowakei, wo das Bundesheer an zwei Wochenenden die slowakischen Streitkräfte unterstützt hatte, waren rund 30 Sanitäter aus mehreren Bundesländern im Einsatz gestanden.

Katastropheneinsatz

Der Einsatz wird als Assistenzeinsatz lit. c nach dem Wehrgesetz geführt, also als Katatstrophenhilfe. Mit der Abwicklung ist im Wesentlichen das Kommando Streitkräfte mit Sitz in Graz befasst, das Kommando Streitkräftebasis soll die Logistik rund um die Lagerung und den Transport der 6 bis 8 Millionen Testkits übernehmen.

Der Auftrag sei machbar, heißt es aus Heereskreisen, da er nicht für einen längeren Zeitraum geplant ist. Die neuerliche Aufbietung der Miliz ist nicht vorgesehen, möglicherweise werden aber Grundwehrdiener in den Teststraßen eingesetzt. Noch laufen die Detailplanungen in den Stäben.

Bereits jetzt stellt das Bundesheer österreichweit mehr als 500 Kräfte für das Contact-Tracing ab.