Nicht nur der Film, das Drehbuch und der Hauptdarsteller Colin Farrell – eigentlich hätte sich auch die Kulisse der rabenschwarzen Komödie „The Banshees of Inisherin“ einen Golden Globe verdient gehabt.

Zwar ist die Insel Inisherin fiktiv, gedreht wurde zum einen auf der irischen Insel Inis Mór, aber vor allem auf Achill Island. Sie ist die größte Insel der grünen Insel und liegt vor deren Westküste – und in touristischer Hinsicht ist das Eiland hinter den Ohren wunderbar grün geblieben.

Wenn auch so manchem Feinspitz nicht verborgen: Der deutsche Literatur-Nobelpreisträger Heinrich Böll liebte die spröde Schönheit so sehr, dass er sich auf der abgeschiedenen Insel ein Haus kaufte und dort sein „Irisches Tagebuch“ verfasste.

Das Skelett einer Siedlung

Im fünften Kapitel schreibt er von dem „Skelett einer menschlichen Siedlung“ und meint das im 19. Jahrhundert verlassene Ruinendorf, das der dramatischen Schönheit der vornehmlich von Torfmooren bedeckten Insel im Atlantik die dramatischen Geschichten des harten Lebens dort gegenüberstellt. Es ist nicht die einzige verlassene Siedlung auf Achill Island.

In einigen Schlüsselszenen im Film ist die Bucht von Keem mit ihrem türkisblauen Wasser und Strand zu sehen, der erst kürzlich zum besten wilden Badestrand Irlands gekürt wurde.

Er ist genauso wenig touristisch erschlossen wie ein weiterer Superlativ – die Klippen von Croaghaun, mit knapp 700 Metern die höchsten Irlands. Um die Aussicht zu genießen, muss man den grasbewachsenen Berg Achill Head erklimmen. Es lohnt sich.